Verkaufsoffener Sonntag in Reutlingen: Viel zu heiß, Besucher auf Schattensuche

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Der Verkaufsoffene Sonntag in Reutlingens Stadtmitte lockte am Sonntag, 14. April, an die 40 000 Besucherinnen und Besucher in die Stadt

Was für ein Wetter. Und was für eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich den Nachmittag in der Reutlinger Innenstadt zu vertreiben. Viele junge Familien waren gekommen, bestaunten die Aufführungen der Dancing Shoes, beteiligten sich aktiv beim Fußball-Dart am Tübinger Tor oder versuchten sich am Lichtgewehr der Schützengilde. „Das wurde extrem gut angenommen, weil dort auch Kinder sich ausprobieren konnten“, sagte Jutta Fundel von der Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Sportvereine. Die Resonanz in den Läden sei eher verhalten gewesen, wie Edgar Lehmann als zweiter Vorsitzender von RT Aktiv ausführte.

Dennoch habe sich die Gelegenheit ergeben, mal völlig entspannte shoppen zu gehen. Die allermeisten Gäste aber suchten laut Anna Bierig (StaRT-Geschäftsführerin) Schattenplätze, ließen sich den Cappuccino schmecken, ein Stückchen Kuchen oder das leckere Eis – das bei frühsommerlichen Temperaturen natürlich herrliches Urlaubsgefühl verbreitete.

Auf dem Marktplatz konnten sich die Besucherinnen und Besucher bei ein paar wenigen Reutlinger Vereinen informieren, der bekannten TSG natürlich, aber auch beim PSV, der zum Beispiel Bogenschießen anbietet. Zumba-Schnupperkurse im Spitalhof lockten ebenso Publikum an wie auch die „Foto.Schau“ im Spitalhofsaal.

Eine Bilderausstellung für einen einzigen Tag? „Ja“, sagte Gerhard Fischer vom Reutlinger Fotoclub. Vereins-Mitglieder hatten jeweils drei Fotos zu einem selbst gestellten Thema ausgestellt. Island etwa, Insekten in riesiger Nahaufnahme, Lost Places und viel mehr war dort zu bestaunen und zu bewundern. „Das ist eine supertolle Ausstellung“, stellte ein Besucher fest.

Ein Messerkünstler unterhielt vor allem mit seinen coolen Sprüchen die Passantinnen und Passanten in der Wilhelmstraße. Wenige Meter weiter lockte der Toskanische Markt neben der Marienkirche: Lauter Leckereien aus Pistoia wurden dort präsentiert, garniert mit italienischen Klängen von zwei Musikern. „Reutlinger verbinden mit der Toskana Urlaubsgefühle, deshalb kommen sie gerne auf den Markt hier“, betonte Andreas vom Scheidt vom Freundeskreis Pistoia-Reutlingen. Er verriet aber auch, dass die Versuche eines Schwäbischen Markts in der Partnerstadt nicht wirklich von Erfolg gekrönt waren.

Erstaunlich: Nicht nur die örtliche Tourist-Information hatte geöffnet – auch die Kolleginnen aus Tübingen und Albstadt waren auf dem Marktplatz vertreten. „Wir haben mal einen Versuch gestartet, die Reutlinger auch nach Albstadt zu locken“, sagte Karin Faigle aus Albstadt. Angeboten werden in der Zollern-Alb-Region ebenfalls Premiumwanderwege, ähnlich denen im Kreis Reutlingen. „Traufgänge“ heißt die Albstädter Variante. „Es lohnt sich“, so Faigle.

Die einzige Frau, die sich nicht über das tolle Wetter freute, war gestern wohl die Luftballonverkäuferin. Sie kämpfte mit dem immer wieder aufwallenden, aber warmem Wind. „Vergangene Woche war das in Heilbronn genau das Gleiche“, sagte sie und versuchte ihre bunten, riesigen Figuren-Ballons in den Griff zu kriegen.

Fußball-Dart am Tübinger Tor.

In die Läden habe sich nur vereinzelt Kundschaft verlaufen, „es war einfach zu heiß“, betonte Lehmann. Die Besucherscharen hätten eher Schattenplätze gesucht. „Das stimmt, für die Gastronomie war das ein Highlight heute“, stimmte Jutta Fundel zu. Bierig freute sich über erneut fast 40 000 Besucherinnen und Besucher, „das ist fast so viel wie im Vorjahr“. Doch auch Edgar Lehmann gewann dem Tag Gutes ab: „Man sieht doch, dass die Stadt gut gefüllt ist und Reutlingen viele Besucher anzieht.“

Fitness-Programm in der ganzen Altstadt.

Auch in den Außenbezirken, also in Mark-West sei die Resonanz zufriedenstellend gewesen, wie Anton Borodin als Marketing-Leiter bei Möbel Braun registriert hat. Dass von 74 Reutlinger Sportvereine gerade mal fünf sich am Tag „Fit in den Frühling“ beteiligt hatten, habe vielerlei Gründe, wie Fundel ausführte. Aber immerhin: Gegen 16 Uhr hätten schon rund 100 Kinder Minisportabzeichen erhalten.

Italienische Klägen waren gleich beim Toskanischen Markt gegenüber der Marienkirche zu hören.

Gut angenommen worden sei auch der Familiensonntag in der Stadtbibliothek, wo zudem ein Rollstuhlparcours aufgebaut war. Der Hauptsponsor (seit elf Jahren) dieses Tages „Fit in den Frühling“ von Top Sports zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Corona schwebt ja immer noch ein wenig über der Fitness-Branche“, sagte Sebastian Stub von Top Sports.

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