Nur glückliche Gesichter beim ersten neuen Neigschmeckt-Markt in Reutlingen

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Viele Tausend Besucher beim neuen Neigschmeckt-Markt in der Reutlinger Planie – Großteil der Aussteller hochzufrieden mit der Nachfrage

Die Bedenken waren im Vorfeld ziemlich groß gewesen, dass das Wetter dem Neustart des Neigschmeckt-Marktes in der Reutlinger Planie einen dicken Strich durch die Rechnung machen könnte. Doch es kam ganz anders. Gegen 11 Uhr begann es pünktlich zum Startschuss des Markts zu nieseln. Ganz fein. Kaum spürbar. Und das Publikum ließ sich davon nicht irritieren – es strömte, anders als die paar Regentropfen, in rauen Mengen in die Planie und den angrenzenden Stadtpark.

Schmuck geht immer.

Dementsprechend gut war auch die Laune bei den meisten Ausstellern. Die Besucherinnen und Besucher interessierten sich für alles, was gut, schön, nützlich, lecker oder einfach außergewöhnlich ist. Wo sollte man anfangen, um die Angebote der mehr als 100 Aussteller aufzuzählen? Met-Honigwein gab es zu testen, Obst-Snacks, Wild aus der Region, jede Menge anderer kulinarischen Köstlichkeiten, Kleidung, Naturseifen, sogar Holzmöbel hatte ein Aussteller herbeigetragen.

Alle möglichen Körbe aus Weide geflochten waren zu sehen, fast unscheinbar am Rande dazu zwei aus Weide geflochtene Mini-Traktoren. Seile in jeder Form, Farbe, Länge konnten gekauft werden, Holzspielzeug, jede Menge Schmuck an verschiedenen Ständen, Hochprozentiges, Hüte, Pesto, Brotaufstrich vom Reutlinger Hanfhaus und viel, viel mehr.

Und natürlich Ketchup von Stefan Merkel. Er ist einer der beiden „Macher“ des neuen Neigschmeckt-Marktes. Er sagte schon nach zwei oder drei Stunden: „Es läuft super – ich habe noch nie so viel verkauft wie heute.“ Tatsächlich riss die Nachfrage der Interessenten an seinem Stand nicht ab. Genauso wenig wie der Zustrom der Besucher – es kamen stetig neue Gäste hinzu.

Massenhaft Körbe und Taschen für alle Geschmäcker.

Um die 110 Aussteller hätten sich angemeldet, einer habe am Samstag abgesagt, ganz wenige seien laut Merkel am gestrigen Sonntag wohl aufgrund der Wettervorhersage nicht gekommen. Platz sei vor allem im Stadtpark noch gewesen für weitere Aussteller. Aber: „Unsere Vorgänger-Organisatorin Gabriele Janz hatte mal gesagt, dass sie 140 Aussteller gehabt hätten – das sei aber grenzwertig gewesen“, so Merkel.

Am Ende des Tages vermeldete Merkel an seinem Stand: „Ausverkauft.“ Sein Kompagnon Bodo Schmitz und er waren schlussendlich sehr erfreut und auch sehr erleichtert. „Wenn man so was noch nie gemacht hat, dann ist es schön, wenn alles funktioniert“, so Stefan Merkel. „Wir haben uns als gutes Team erwiesen, haben keine gravierenden Fehler gemacht, werden beim nächsten Mal an der ein oder anderen Stellschraube drehen.“ Das Schönste sei gewesen: „Wir haben den ganzen Tag glückliche Gesichter gesehen.“

Buntes, Schönes, Untewöhnliches – all das gab’s beim Neigschmeckt-Markt.

Also: Ende gut, alles gut, bei der ersten Neuauflage des Neigschmeckt-Markts unter neuer Leitung? „Ja“, sagte Merkel. Und auch eine große Vielzahl an Ausstellern zeigte sich begeistert.

Das Theater Tonne etwa, das musikalisch einiges beisteuerte. „Und wir haben das neue Spielzeitheft seit vergangenem Freitag“, sagte Enrico Urbanek. Der Markt sei die beste Gelegenheit, um das Heft zu verteilen.

Sehr beliebt war auch das Verweilen im Stadtpark am Seerosenteich.

Auf großes Interesse stießen auch die zahlreichen Informations-Stände – von der Stadt Münsingen etwa, vom Biosphären-Gebiet, vom Bisophären-Mobil und auch von der Biosphären-Manufaktur. Bei letzterer stehe momentan die Frage im Raum, wo eine Einrichtung in größerem Maßstab letztendlich seinen Platz findet. Metzgerstraße oder Breuninger? „Die Verhandlungen laufen, mehr kann ich Moment nicht sagen“, sagte Hartmut Schenker von den „Köpfen für Reutlingen“.

Wer wollte, konnte seiner Liebsten (s)ein Herz schenken.

Zufrieden zeigte sich auch solch eine Kuriosität auf dem Markt wie das „Guitar Lab“. „Wir sind zum ersten Mal dabei, wir sind überrascht von der großen Nachfrage“, sagte Jan Henning. Der Profi-Musiker, der eigentlich in Los Angeles lebt, komme immer wieder gerne in seine Heimatstadt Reutlingen, um seine Gitarren-Meisterschule (von der er auch eine in L.A. hat) zu besuchen. Oder um ein Konzert zu geben. Am 14. September etwa im neuen Pfullinger Kulturhaus.

Außergewöhnlich unter der Vielzahl der Stände auch – die EENA. Die Erneuerbare Energien Neckar-Alb sei laut Wolfgang Arndt eine Kooperation zur Erstellung von Windparks und Fotovoltaik-Flächen in Buttenhausen eingegangen – und zwar mit dem Reutlinger Unternehmen Schöller.

Ebenfalls außergewöhnlich auf dem Markt in der Planie: ein Stand vom S-Haus. Es sei eine blendende Idee gewesen, zum ersten Mal beim Neigschmeckt-Markt mitzumachen und dort Lose zu verkaufen. Reiner Hanko hatte sich als Ehrenamtlicher in ein Kostüm vom Naturtheater gesteckt, „das war ein richtig guter Eyecatcher“, sagte Achim Scherzinger. „Es gibt immer noch viele Reutlinger, die nicht wissen, dass es das S-Haus gibt und jeder dort essen gehen kann.“

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