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Vor wenigen Tagen war es, da begab ich mich mit Markus auf eine Wanderung bei Donnstetten. -
Schön war’s dort. So ursprünglich. Aber -
auch seltsam. Was sollte das bedeuten? -
Markus suchte nach einer Antwort auf diese Frage, fand jedoch in der Weite der Landschaft keine. -
Stattdessen stießen wir auf diese Schilder. Seltsam. -
„Ihr befindet euch im Reich einer mächtigen Frau, einem bösen Wesen“, flüsterte uns eine Stimme zu. Wir erschraken sehr. -
„Sie wohnte einst auf dieser Burg oberhalb von Neidlingen.“ -
Wie war ihr Name, fragten wir. „Man nannte sie -
die Schinderin“, sagte die grausige Stimme. Uns gefror das Blut in den Adern. -
„Bis auf ein paar wenige Ausnahmen entsorgte sie alle männlichen Wesen -
in orangenen Containern“, sagte die Stimme und kicherte gehässig. -
Dennoch wagten wir den Aufstieg zu der Burg Reußenstein. -
Wir erreichten das Tor -
und gelangten in das Innere des imposanten Gebäudes. -
Wahnsinn dieser Ausblick hinunter auf Neidlingen. -
Nach einem Blick durch ein anderes Fenster drängte Markus jedoch zur Eile. -
Komm, sagte er. „Ich habe so ein ungutes Gefühl.“ Schnell verließen wir die Ruine, -
Markus spähte vorsichtig um jeden einzelnen Baum. -
Und da – tatsächlich raste plötzlich eine Horde auf uns zu, die Reiter des gleißenden Lichts. Die waren mit -
Sicherheit von der schrillen Schinderin ausgesandt. „Rette sich, wer kann“, rief ich. -
Nur knapp verfehlte uns einer der Reiter. „Was wollen die und von uns“, fragte ich. „Von uns wohl gar nichts, die sind auf dem Weg -
zum Reifenwechsel“, sagte Markus. „Komm weiter“, sagte er. -
Doch ein Zaun versperrte uns den Weg. Wir suchten Umwege, -
stießen auf idyllische Stillleben und -
ebensolche Täler. Doch es war noch nicht vorbei mit dem Einfluss der Schinderin: -
Einer ihrer Kampfkäfer näherte sich uns, er wollte uns -
offensichtlich auf die Hörner nehmen. Wir flüchteten weiter, „wir müssen zur -
Filsquelle“, rief Markus. Wir kämpften uns gegen die Wassermassen vorwärts und -
wateten durch Schlammwege, erreichten schließlich -
die Quelle. „Hier entspringt die Fils“, sagte Markus. „Komisch“, meinte ich. „Da springt doch gar nichts.“ -
Schon bald drängte Markus weiter. „Um der Schinderin zu entkommen, müssen wir aus dem Licht.“ -
Dunkler und dunkler wurde der Forst. Fast erkannten wir die Hand vor Augen nicht mehr. -
Doch dann endlich: Der Wald lichtete sich. Nach läppischen 18 km -
erblickten wir Licht am Ende des Tunnels. Wir waren schließlich wieder auf der -
Anhöhe oberhalb von Donnstetten, wo wir gestartet waren. „Nichts wie weg“, sagte ich. -
Erst recht, als wir erneut an diesem orangenen Container vorbeikamen … Unglaublich diese Geschichte. Oder?
Die Schinderin
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