Man mag es nicht glauben, doch uns ist es hier in der Bretagne immer wieder passiert: Wir trafen überall an den schönsten Orten auf große Menschenansammlungen – messerscharf hatten wir geschlossen, dass es sich bei so vielen Menschen auf einem Haufen zweifelsfrei um Kegelclubs handeln müsse. Oder andere Vereine. Kaffeekränzchen. Französische, deutsche, chinesische. Meist aber eben Kegelclubs.
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Sogar vor „unserem“ Strand machten die massenhaften Menschenansammlungen nicht halt.
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Immer mal wieder klopften sie an, fragten, ob sie unsere kleine Kapelle besichtigen könnten. Unglaublich.
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Auch im Hafen von Trévignon Kegelbrüder – sie hatten sich zu einer Angelpartie verabredet.
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Ein anderer Club hatte sich zu einer Ausfahrt zu Inseln vor der Küste aufgemacht.
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Der hier hatte bei der letzten Clubmeisterschaft verloren – er musste hinterherpaddeln. Hat aber schnell aufgegeben.
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Beliebt sind bei Kegelvereinen immer auch Stadtbesichtigungen per Zügle wie hier in Concarneau.
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Und in der Stadt von Commissaire Dupin darf ein Besuch der Ville Close für Kegelschwestern und -brüder natürlich nicht fehlen.
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Hier hatten sich gleich mehrere Vereine zu einem Ausflug auf die Mauern der Ville Close verabredet.
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Allerdings darf man nicht denken, dass allein Menschen solche Ansammlungen lieben – auch Tiere kommen gerne an den schönsten Flecken der Bretagne zusammen.
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Wie auch hier deutlich zu erkennen ist.
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Oder auch hier. Doch das ist eine ganz andere Geschichte.
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Aber: Seltsame Gestalten lieben es offensichtlich auch in der Bretagne, sich unter ihresgleichen aufzuhalten.
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Das beweist auch dieser Stau über den Bächen von Pont-Aven.
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Oder diese Rast einer Gruppe an der Küste unterhalb von Trévignon.
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Diese historische Aufnahme am Cap Raguenéz beweist: Als die ersten Menschen an der Küste anlegten, brachten sie gleich ihre Bowlingkugeln mit.
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Sehr beliebt bei Kegelvereinen sind auch Bootsfahrten – wie auf dem Odet.
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Gemeinsame Ausfahrten zu den schönsten Orten machen auch kegelnde Motorbiker.
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Andere freuen sich auf ihre neue Kegelbahn – die wie hier sogar mit einem Schiff angeschleppt wird.
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Überall an den schönen Orten der Bretagne trafen wir auf die muntere Geselligkeit der Kegelvereine, nur nicht
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in dem extrem faszinierenden Ort Quimperlé. Bine fragte bei dem
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stählernen Zeitzeugen nach, warum das so sei. Er meinte: „Fragt mal in der Krypta der Kirche Sainte-Croix hier in Quimperlé.“
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Dort trafen wir tatsächlich auf eine Gruppe. Ein Verein? Sagen wollten die Leute nichts. Sie waren offensichtlich in Trauer.
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Wir recherchierten in der benachbarten Markthalle nach den Quimperlé-Keglern,
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ließen auch ältere Damen in den hübschen Gassen der Stadt nicht unbehelligt.
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Ebenso wenig wie Gäste in einem schnuckeligen Café – von Bowling-Clubs in Quimperlé hatten sie alle noch nie was gehört. Hoffnung schöpften wir jedoch, als
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wir diesen jungen Herrn erblickten. Doch er meinte, dass er keine Kegel aufstellen will. Schade. Aber: Wir fanden eine Antwort, erneut in
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der Abteikirche: Hier stehen Kerzen, mit der Aufschrift „Priez pour nous“. Betet für uns. Ein Hilferuf des letzten Kegelvereins von Quimperlé. Eindeutig.