Klimastreik in Reutlingen – Verdi und Fridays For Future gehen gemeinsam auf die Straße

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Fridays For Future und Verdi demonstrierten am gestrigen Freitag gemeinsam für Klimagerechtigkeit auf dem Marktplatz und beim Zug durch die Stadt

„Wir fahren zusammen, wir streiken zusammen“, rief Jaron Immer von Fridays For Future am gestrigen Freitag auf dem Marktplatz den Demonstrierenden zu. Laut schallte es zurück: „Wir fahren zusammen, wir streiken zusammen.“ Doch Immer hatte sich nicht nur als Stimmungsmacher und Motivator auf dem Marktplatz präsentiert, sondern auch als Redner.

„Es ist doch klar, dass in die Verkehrswende investiert werden muss“, betonte er auf der improvisierten Bühne. Seit Jahren fordere FFF mehr Geld für den ÖPNV, stattdessen seien Millionen Euro Investitionen für Bahn und Öffentlichen Nahverkehr gestrichen worden. „Die Konflikte auf der Welt werden sich durch den Klimawandel verschärfen, deshalb müssen wir gemeinsam für die Verkehrswende streiken“, so Jaron Immer. Ebenfalls auf der Bühne sprach Anne Zerr als Gewerkschaftssekretärin von Verdi. Sie wies nicht nur auf die oftmals viel zu langen Arbeitszeiten des Personals im Öffentlichen Nahverkehr hin, sondern auch auf die oftmals fehlenden Toiletten für Busfahrerinnen und Busfahrer. „Was sind denn das für Zustände“, rief Zerr. Da werde einer ganzen Berufsgruppe ein Menschenrecht verwehrt.

Bundesweit hatten am gestrigen Freitag die Gewerkschaft Verdi und Fridays For Future zu einer Demonstration für mehr Klimagerechtigkeit und bessere Löhne für die Beschäftigten des Öffentlichen Nahverkehrs aufgerufen – so auch in Reutlingen. Nach Polizeiangaben waren rund 100 Interessierte und Aktive auf den Marktplatz gekommen, um anschließend über den Ledergraben über den Albtorplatz und zurück in die Wilhelmstraße zu ziehen. Malte Höflinger von FFF sprach von 100 bis 150 Demonstrierenden.

Mit ihrem Zug durch die Innenstadt hatte die Demo kurzerhand den Verkehr auf der von Eningen kommenden Spur der Lederstraße lahmgelegt – „das gibt jetzt einen Rückstau bis nach Pfullingen“, hatte ein begleitender Polizeibeamter gesagt. Allein die Busse wurden durchgelassen, die aber gestern in zahlreichen baden-württembergischen Städten ebenfalls nicht fuhren. Das taten sie allerdings nicht wegen des Klimastreiks von Verdi und FFF, sondern wegen der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im ÖPNV.

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