„Ein kleines demokratisches Wunder“ – Demo in Stuttgart gegen AfD und Faschismus

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Großdemo in Stuttgart am Samstag, 20. Januar: Der Grund ist bekannt, das Medienhaus Correctiv hatte über ein Geheimtreffen von Faschisten (mit Vertretern von AfD und Werteunion) in Potsdam berichtet. Dabei wurde die Absicht bekannt, dass Millionen Flüchtlinge, Migranten und auch Deutsche abgeschoben werden sollen, die sich für Flüchtlinge einsetzen.

Darüber ist offensichtlich die ganze Nation aufgewacht. In fast allen großen und auch kleineren Städten Deutschlands haben sich innerhalb weniger Tage Großdemonstrationen gegen den Faschismus gebildet. In Hamburg musste eine am Jungfernsteg abgebrochen werden, weil mehr als 50 000 Menschen gekommen waren – und immer noch mehr nachströmten. Die Gefahr für manche Demonstrierende, in die Alster gedrängt zu werden, war zu groß, so die Veranstalter. Bundesweit sollen zwischen einer und 1,5 Millionen Menschen am Wochenende demonstriert haben.

Am Samstag nun auch eine Demo in Stuttgart – 2000 Personen hatten die Veranstalter (bestehend aus einem Bündnis von Antifa, attac, Fridays for Future, den Jugendverbänden von Parteien und einigen mehr) angemeldet, deutlich mehr als 20 000 Demonstrierende waren gekommen. Ein Durchkommen über den Schlossplatz war kaum mehr möglich, die Stimmung war gut, das Wetter prima.

Parolen wie „Alle zusammen gegen den Faschismus“ oder „die rechte Welle brechen“ hallten im Chor gerufen über den Platz. Jede Menge selbst gebastelte Plakate waren zu sehen, auf denen Sprüche wie „Wir sind mehr“ zu lesen waren oder „Lasst uns nicht allein mit diesen Deutschen“, „Blau-Denker raus (Das wird man ja wohl noch sagen dürfen)“. „Hass Hässlicher AfD“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“, „AfD-Verbot jetzt“, „Nie wieder“, „Es lebe die Freiheit“ oder ganz einfach „Nationalität Mensch“ mit vielen bunten Händen – all das und noch viel mehr war auf Schildern zu sehen und zu lesen. „Die AfD arbeitet mit Hass und Ausgrenzung“, hatte einer der Sprecher bei dieser Großveranstaltung betont. „Wir müssen uns alle zusammentun, um die Demokratie zu verteidigen“, hieß es.

Bundesweit gingen am Wochenende viele Hunderttausende auf die Straße, um gegen die AfD und gegen Faschismus zu demonstrieren. Unterstützt wurden die Demonstrationen von vielen Politikern, allein in Baden-Württemberg haben 24 OberbürgermeisterInnen einen Aufruf gegen Faschismus unterschrieben. Und selbst Uli Hoeneß hat sich bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer offen gegen die AfD ausgesprochen. Bundesligatrainer haben zur Teilnahme an den Demonstrationen aufgerufen und die Deutsche Bahn hatte in den sozialen Netzwerken einen Aufruf gestartet, der da hieß: „Heute müssen alle stehen. Aufstehen für die Demokratie!“ Die ZEIT hat geschrieben: „Mit den Protesten gegen Rechtsextremismus ist die wohl überraschendste Bewegung seit Jahren entstanden – es ist ein kleines demokratisches Wunder.“

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