Schneefreuden am ersten Advent

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Schon wieder Degerschlacht? Klar. Liegt doch quasi fast direkt vor unserer Haustür.

Am ersten Advent sind wir wieder dorthin, Das Wetter war ja fantastisch. Mit ganz viel Schnee. Klimawandel – pah. Unser Freund wartete schon.

Doch er wollte schon wieder Verstecken spielen.

„Also gut, einmal noch“, sagten wir. „Wir zählen jetzt bis 20“ und

schauten derweil in den so unglaublich blauen Himmel.

Und in die Bäume voller Schnee. „10“, sagte ich.

„11“, sagte Bine. „12 – du Bine, sollen wir

den Weihnachtsbaum hier mitnehmen?“ „13 – Nein, ich glaub, der ist ein wenig zu groß für unseren Balkon.“

„Okay, dann halt – 14 – ein wenig tiefgefrorenen Senf?“ „15 – Du weißt doch, dass unser Gefrierfach sehr klein ist – 16“, meinte Bine.

„17, 18, 19, 20 – wir kommen“, rief ich, drehte mich um und sah sogleich Freund Wasserturm hinter den kahlen Bäumen.

„Pah“, sagte ich. „Ganz schlechtes Versteck, jetzt sind wir dran“, rief ich. „Du musst dich umdrehen, Turm.“

Voller Enthusiasmus und voller Winterfreuden lief ich auf unser Versteck zu.

Bine hatte sich inzwischen einen Schneemann gebaut und rief: „Hier findet er mich nie.“

„Doch“, rief ich zurück.“Unser Freund ist viel größer und sieht dich sofort.“ Als ich mich umdrehte, hatte sich unser Versteck-Baum ganz plötzlich wieder sehr weit entfernt.

„Geht’s noch“, rief nun Bine und marschierte zielstrebig auf den Baum zu. Sie näherte sich schnell,

freute sich schon unbändig, doch als sie sich zu mir umdrehte, hatte

sich der Baum wieder von ihr entfernt. Ich rannte so

schnell ich konnte, hatte ihn schon fast erreicht,

wich aber dann zur Seite aus. „Du musst in den Schatten des Baumes kommen“, rief ich Bine zu.

Sie tat genau das, gerade noch rechtzeitig. „20“, rief der Turm und streckte sich suchend, konnte uns aber nicht entdecken.

„Ziemlich viel los hier“, raunte der Turm. „Das ist gemein, wie soll ich euch da finden.“

Wir schauten derweil in das Winterwunderland um uns herum,

rannten weiter, im Schutz der wenigen Bäume dort oben. „Wenn er uns jetzt entdeckt,

ist die Kacke so richtig am Dampfen“, sagte Bine am Rand dieses Misthaufens. „Wenn er uns findet, erdrückt er uns mit Sicherheit vor lauter Freude mit all seiner Kraft.“

„Schau, dort drüben, der Baum gibt uns Schutz“, sagte ich. Wir hetzten über die freie Fläche, warfen uns

hinter diese Grashalme, hechelten weiter und wollten uns unter dieser

Baggerschaufel verstecken. Doch im letzten Moment hatte der Turm Bines rote Schuhe erblickt. „Ich hab gewonnen“, rief der Turm. „Ätschbätsch, I am the champion, you are the loser.“ „Okay, Turm – du hast gewonnen,

aber jetzt ist mir kalt“, sagte Bine. „Heute ist nicht alle Tage, wir komm’n wieder, keine Frage“, rief ich unserem Freund zu. Und wir waren froh, dass der Turm keinen gesteigerten Wert darauf legte, uns zum Abschied in die nicht vorhandenen Arme zu nehmen. Solche Umarmungen können echt schmerzhaft enden. Ehrlich wahr.

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