Pech

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Es gibt viele Situationen, in denen man von Pech sprechen kann: Wenn etwa jemand mit dem Auto eine Kreuzung überquert, obwohl die Ampel eindeutig rot zeigte, und ausgerechnet dort dann eine Kamera installiert war. Oder wenn ein Mensch mit Flugangst, der bei Preisausschreiben noch nie etwas gewonnen hat, nun den ersten Preis erhielt – einen Segelflug um den Hohenneuffen. Pech hatte tatsächlich ein Häftling in Lüttich. Er selbst hätte wahrscheinlich gesagt, dass es schon ein Unglück war, überhaupt in dem Gefängnis gelandet zu sein. Noch schlimmer erwischte es ihn allerdings, als er versuchte, ohne Erlaubnis den Knast wieder zu verlassen: Nachdem er die Gitterstäbe in seiner Zelle auseinandergebogen hatte, blieb er nämlich dazwischen hängen, weil er einfach zu dick war. Hinzu kam seine fehlende Schwindelfreiheit – beim Blick in den Abgrund ließ ihn der Schreck erstarren und laut um Hilfe rufen. Vielleicht ein ganz kleiner Trost: Das Seil das der Häftling aus dem Fenster geworfen hatte, wäre nach Polizeiangaben eh viel zu kurz gewesen, um sicher am Boden anzukommen. Somit hatte der Fluchtwillige doch auch wieder irgendwie Glück im Unglück gehabt.

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