Strandgut-Imaginationen

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Eigentlich hatten wir gestern mal nichts geplant – wir mussten aber doch irgendwie den Tag verbringen. Also habe ich mir das Hirn zermartert,

bis mir der Kopf rauchte. „Wir könnten“, sagte ich schließlich zu Bine,

„an den Strand gehen und ein paar Kunstwerke schaffen“.

„Oder einfach so ein wenig hin-

und herschlendern.“

„Wir könnten auch ein paar Wolken schieben“, sagte Bine.

„Oder“, entgegnete ich, „wir könnten auch in diesem eigentlich sehr eintönigen Muschelfeld

bei näherem Hinsehen erkennen, was für eine Farbenvielfalt dort

anzutreffen ist.“

„Und feststellen, wie die glänzen, wenn das Wasser drüberrauscht“, sagte Bine begeistert.

„Wir könnten aber auch den Wattwürmern beim Verdauen zusehen“, meinte ich etwas nachdenklich.

„Oder zuschauen, wie Möwen und Segelboote miteinander

kommunizieren“, rief Bine freudig erregt.

„Wenn wir Lust haben, können wir auch im Tang am Strand Figuren erkennen“, sagte ich, jedoch nicht sehr überzeugt.

„Vielleicht treffen wir auch auf einen Seehund“, stimmte Bine dennoch lachend ein.

„Aber wenn wir nicht aufpassen, treten wir womöglich in so ein riesig stacheliges Ding“, gab ich zu bedenken.

„Wir könnten aber auch einfach einen schönen Tag am Strand genießen“, meinte Bine.

„Und eine Schulklasse beim

Strandwindsurf-Training

beobachten, wäre auch noch eine Möglichkeit“, meinte ich, als einer, dem schon beim Anblick von einem Segel schwindelig wird.

„Und auf dem Rückweg könnten wir – zur Entschleunigung – noch ein wenig den Schnecken zusehen, die ja wirklich überall hinkriechen, wo es nur raufgeht“, vervollständigte ich meinen nicht wirklich ernst gemeinten Vorschlag.

„Vielleicht können wir aber auch die allerletzten Wolken über dem Strand wegblasen“, rief Bine ekstatisch. „Eigentlich könnten wir auch einfach mal ganz faul in der Wohnung bleiben, uns den ganzen Stress ersparen und weiter von den tollen Sachen träumen, die wir am Strand so machen könnten“, sagte ich. Und war auf dem Sofa schon wieder eingenickt.

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