Quimperlé – faszinierend morbid

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Heute waren wir in Quimperlé, dem schwäbischsten Städtchen in der Bretagne. Fasching mitten im September?

Wir liefen auf die Kirche auf einem der Hügel zu, durchquerten

schöne Straßen und Gassen, aber auch einen Ort mit einem etwas

morbiden Charakter.

Und auch mit manch seltsamen Läden.

Fast schon zwangsläufig landeten wir in der Rue Savart, der schönsten steilen Gasse in Quimperlé.

An den Hauswänden trafen wir mehrfach auf immer den gleichen jungen Mann, der

immer zusammen mit einem Tier zu sehen war.

Solche Frauen in bretonischer Tracht kannten wir schon vom letzten Besuch, die Schaufenster von leerstehenden Läden zierten.

Dieses Foto hatte ich vor zwei Jahren auch schon gemacht, die Markthalle und die faszinierende Abtei Sainte-Croix.

Dabei handelt es sich um eine wirklich unglaubliche kreisrunde Kirche, die auf zwei Ebenen

vier Altäre aufweist.

Seltsam: Der Kirchturm hat keinerlei Verbindung zur Kirche.

Aber: Auch in der Kirche finden sich Spuren von Morbidem. Oder von Fachkräftemangel.

Unter der zweiten Ebene in der Kirche findet sich diese Skulpturengruppe, Bine hat glücklicherweise ihre Nase behalten.

Auf der Ebene darüber Bine, „die Erleuchtete“, sie imitierte

diese Figur in der Höhe (an der Handhaltung müsste Bine noch etwas arbeiten).

Doch zurück zur Markthalle. Meine Gattin wollte unbedingt dort rein.

Sie wirkte aber zunächst etwas irritiert – von der geringen Größe der Halle und

von dem Stand mit Fisch und allem möglichen Meeresgetier.

Zu unserem Glück trafen wir diesen freundlichen Mann, der uns Galette Complete bereitete. Es entspann sich eine wunderbare Unterhaltung auf Deutsch, Französisch, Englisch, Händisch und Mimisch.

Neben der Kirche trafen wir auf einen weiteren witzigen Laden: Pate a Strophe – wie Katastrophe.

Ein paar Meter weiter der Fluss Ellé, der immer wieder für Katastrophen in Quimperlé sorgt.

Von der Pont Fleuri (der blühenden Brücke) ergab sich solch ein Bild.

Ein steiler Weg auf einen anderen Hügel hinauf präsentierte uns mehrere

faszinierende Blicke auf die Stadt.

Zurück am Fluss zeigte sich Bine (sehr wissend) mit dem bretonischen Philologen Theodore Hersart aus Quimperlé.

Noch ein paar Meter weiter eine sehr schöne Gasse, in der wir vor zwei Jahren noch ein sehr schnuckeliges Café fanden. Perdu.

Ein weiterer Fluss, der oder die Isole, lockte mit schönen Blüten.

Und dann kehrten wir zurück zur Rue Savart – wir mussten ja den Hügel wieder rauf. Wir trafen

erneut auf diesen gemalten jungen Mann (umsonst versuchte ich, das Wildschwein aufzuhalten), später

erfuhren wir, dass der französische Künstler Levalet mit all den Zeichnungen

auf die zahlreichen Hochwasser und Überschwemmungen in der Stadt hinwies.

Alle Tiere retteten sich – und die die sich nicht selbst retten

konnten, versuchte der junge Mann

in Sicherheit zu bringen.

Tja. Abschließend nagte ich noch ein wenig am Grünzeug in Quimperlé und

wir warfen einen letzten Blick auf den scheinbar maroden Ort (der irgendwie an Reutlingens Oberamteistraße erinnerte). Insgesamt stellten wir erneut fest, dass Quimperlé

ein ganz toller Ort ist, der immer wieder einen Besuch lohnt.

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