Sörfen im Atlantik

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Gestern hatte ich es gewagt, ich wollte endlich mal sörfen gehen, hatte ich noch nie zuvor gemacht.

Als wir aber vom Balkon aus aufs Meer schauten, sahen wir … ja, was war das? Eine Ansammlung bretonischer Fischer, die einen Teil des Meeres gegen die Touristen verteidigen wollten?

Oder war das doch wieder ein Kegelverein, von denen wir ja vor zwei Jahren so viele an der Küste gesehen hatten. Bretonische Kegler beim Unterwasser-Kegeln?

Egal, dachte ich. Heute heißt das Motto: Sörfen. Vielleicht so wie der da, sitzend, mit Paddel? Pah, ein Kinderspiel. Oder doch nicht?

Ähem.

Auf jeden Fall mahnte mich Bine, an unsere Liebe zu denken, bevor ich mich in die Fluten stürzte. Und –

ich soll auf die Steine am Strand aufpassen, „du könntest dich verletzen“.

Ein letztes gemeinsames Foto und dann

suchte sich Bine die beste Fotoposition.

Als ich mich auf dem Meer in Positur befand, gab Bine Kommandos –

„das muss viel eleganter aussehen“, rief sie.

Autsch, das ging ins Auge, ich hatte Bines Weisung

„weiter nach rechts!“ missverstanden.

„Du musst aufrechter stehen – so wie

der da“, forderte Bine.“Nein, nicht der, der andere

da.“

Ich dachte hingegen: „Erst mal ruhig angehen lassen.“

Bine aber rief: „Vorwärts, da kommt die nächste Welle.“

Und tatsächlich, ich gab Gas, wollte diese eine Welle ausnutzen – und dann stand ich da

wie Adonis auf dem Wasser.

Und da kam schon die nächste Welle, ich weit und hoch hinaus, sportlich, akrobatisch,

elegant, wie ein junger Gott.

Mich hatte das Virus erwischt, ich nutzte jede Welle, die da kam,

eine nach der anderen,

wieder und wieder. Bis Bine rief:

„Jetzt reicht’s, komm raus, genug Sörfer-Latein produziert.“

Stimmt. In Wirklichkeit habe ich nämlich die ganze Zeit mit meinen Zehen im Sand gebuddelt, stundenlang, bis dieses Ungeheuer

sich mir entgegenstreckte. Eine besondere Art des Oktopus? Doch nun genug der fantastischen Geschichten. Eins noch: Heute sind wir tatsächlich ins Meer. Haben uns den Wellen entgegengeworfen. Bei einer Wahnsinnsbrandung. War richtig toll.

Aber das glaubt uns jetzt eh niemand mehr. Deshalb hier noch eins von diesen unglaublich possierlichen Hasenschwänzchen-Fotos.

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