Auf dem Pfad der Hutzel von O.

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Endlich, endlich, endlich waren wir mal wieder auf Tour – und wir folgten der Hutzel (was als gedörrte Birne das Wappenzeichen von O. ist). Wer aber O. als Reutlinger

Teilort nur von der nervigen Tempo-30-Durchgangsstraße kennt, dürfte überrascht sein – O. liegt eigentlich herrlich eingebettet in Streuobstwiesen.

Viel Apfelsaft dürfte von diesem Baum jedoch nicht mehr zu erwarten sein.

Wir fragten uns allerdings: Sehen alle Einwohner von O. so aus?

Und: Sind sogar die Pflanzen in O. retro gestimmt und wandeln auf der Hippies Pfaden?

Ein wenig fragten wir uns auch, ob den Bewohnern von O. etwas der Durchblick fehlt.

„Oha“, schien dieses Schild zu sagen. „Vorsicht, Ihr wandelt hier auf ganz dünnem Eis.“ Oder war das doch das Nummernschild von Ohmenhausen?

Wir gingen weiter auf dem Hutzel-Rundweg, trafen auf diese Versammlung Mitbewohner von O. Alles klar bei euch?

„Aber hallo“, gackerten die Hühner. „Passt Ihr mal auf Euch auf – und auf den weiteren Weg.“

Oh ja – wir mussten ja auf die andere Seite der extrem stark berasten Landesstraße von O. nach Gomaringen. „Da sollen wir rüber“, fragte Bine. „Du schaffst das“, sagte ich.

Und tatsächlich – sie schwebte regelrecht hinüber. Bald näherten wir uns dem

einstigen Mähringer Bahnhof. Hübsch, dachten wir. Ob der mit der Regionalstadtbahn wiederbelebt wird? Wenn die irgendwann mal kommen sollte …

Wenige Meter weiter kamen wir zu einem ausgezeichneten Gebäude.

Etwas seltsam erschien uns das schon.

Seltsam waren auch die Perspektiven. Mussten wir auf allen Vieren durch diese Röhre hindurch?

Weit gefehlt! Doch wir wandelten weiter auf dem Pfad der Seltsamkeiten:

Auf der anderen Seite von O. befand sich die Beleuchtung nicht über der Straße, sondern am Boden …

Wir kamen zu der Lutherlinde. Ein imposanter Baum. 1883 zum 400. Geburtstag von Martin Luther gepflanzt. Die Linde hatte irgendwie auch was Himmlisches an sich …

Warum wir dann so auf den Boden starrten?

Auch da lässt sich manchmal was Himmlisches finden …

Etwas verwundert trafen wir bei der Vielzahl an Schrebergärten auf diesen Baum: Nadeln, Äpfel und … Kochlöffel.

Doch nicht nur das – sogar Wellhölzer wachsen dort.

Und wir fanden sogar den Durchblick, den wir gesucht hatten. Gell?

Ja freilich, schien dieses Ouessant-Schaf zu sagen.

Wirklich unglaublich, was sich um O. herum so alles finden lässt.

Wir näherten uns dem Ende unserer Wanderung: Über den Dächern des Industriegebiets von Betzingen war klar und deutlich Reutlingens Hausberg zu sehen.

Ja. Irgendwann kommen wir mal wieder in die Streuobstwiesen von O. Ganz langsam. Mit Tempo 30. Oder mit dem Fahrrad.

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