„Ausblick auf eine bessere Welt“

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Reutlinger TALK-Projekt gegen Diskriminierung und für Empowerment feiert am Freitagabend zehnjähriges Bestehen im Reutlinger Echazhafen vor gut gefüllten Rängen mit buntem Programm

Hiphop, Tanz und Rap – das ist der Dreiklang, aus dem TALK besteht. Entstanden ist das Projekt aus dem Reutlinger-Tübinger Verein Adis (Antidiskriminierung) „und heute feiern wir das zehnjährige Bestehen, das ist unglaublich“, sagte Maria Kechaja. Sie steht als hauptberufliche Koordinatorin hinter dem Projekt – und ist „fast von Anfang an mit dabei war“, wie sie am Freitagabend im Echazhafen beim großen Geburtstagsfest ausführte. Die Jugendlichen, die mit dem Projekt erreicht werden sollten, „haben wir auch erreicht“, so Kechaja: Junge Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen mussten – aufgrund von ihrer Hautfarbe, ihres Aussehens, einer Behinderung oder anderen Gründen mehr – fanden bei TALK eine Heimat.

„Wir sind eine große Familie“, tönte Rapper und Coach Kabu von der Bühne, der das Projekt ebenfalls mit aufgebaut hat. Die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Freitagabend vor vollen Rängen (bestehend aus einem bunten Publikum von Angehörigen, Eltern, Geschwistern und Freunden) alles gezeigt, was sie in den vergangenen Monaten und Jahren gelernt hatten: „Sie haben hier eine Ausdrucksform gefunden, um sich gegen die Diskriminierung zu wenden“, so Maria Kechaja. „Wöchentlich kommen zwischen 30 bis 40 junge Menschen, die hier unter Anleitung tanzen, ihre eigenen Texte rappen oder Hiphop-Musik machen.“

„Zehn Jahre TALK – das ist der Hammer“

Im Zentrum des Projekts stehe die Kunst, „dafür muss man aber schon trainieren, denn am Ende steht die Show“, so die Koordinatorin. Weil den Jugendlichen diese eigene Ausdrucksform wichtig ist, gebe es meist kein Fernbleiben. Solche TALK-Shows wurden schon viele Male aufgeführt, meist im Reutlinger franz.K – wo das Projekt auch Räume zum Trainieren gefunden hat. „Zehn Jahre TALK – das ist der Hammer“, rief Claudia Heldt als geschäftsführende Vorständin des soziokulturellen Zentrums am Freitagabend ins Publikum. „TALK bietet Kunst und Kultur für alle und gibt uns einen Ausblick auf eine gerechtere, bessere Welt“, so Heldt.

Antidiskriminierung und Empowerment – das sind die Schlagworte bei TALK. Und das werde nach den Worten von Aram Jaich und Michaela Höhn-Bea als Abgeordnete des städtischen Amts für Jugend auch tatsächlich erreicht. Sie kennen und schätzen TALK, zumal es viele Querverbindungen und Überschneidungen zu Kultur am Rande, BAFF und Feder, zum Jugendhaus Bastille und auch zu Schulen gebe, wie Jaich erläuerte. „Es geht bei TALK um Inklusion, um den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung – ein durchweg gelungenes Projekt“, so Höhn-Bea.

https://www.youtube.com/watch?v=UymSxWJVAfs

Seit vier Jahren erhält das Projekt eine Regelfinanzierung von der Stadt in Höhe von jährlich 30 000 Euro. „Die Coaches, Trainerinnen, DJs für die wöchentlichen Trainings kosten eine Menge Geld“, hatte Maria Kechaja dazu betont. Und es sei ein harter Kampf gewesen, von der Projekt- zur Regelfinanzierung zu gelangen. Doch dann hat es geklappt, der Gemeinderat habe Sinn und Zweck von TALK erkannt. Am Freitagabend spielte all das aber kaum eine Rolle: Da präsentierten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf der Bühne im Echazhafen einem begeisterten Publikum mit coolen Beats, akrobatischen Tänzen, gekonnten Texten und einer Torte mit Pyro, die von Claudia Heldt zum zehnten Geburtstag überreicht wurde­­­.

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