Leister – ein schwieriger Name?

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Offensichtlich ist Leister ein schwieriger Name.

Also für diejenigen, die ihn nicht kennen. Dabei hätte ich eigentlich gedacht, dass Menschen, die Mayerhover-Szybulskowski (oder so ähnlich) heißen, Probleme haben, dass ihr Name falsch verstanden oder geschrieben werden könnte. Da wäre Leister doch deutlich einfacher. Eigentlich. Was wurde schon alles aus Leister geformt, verbal und auch schriftlich. Aus Erfahrung heraus betone ich seit vielen Jahrzehnten meinen Nachnamen schon immer sehr genau: „Lei-s-t-er.“ Oft füge ich hinzu: „Wie Meister, nur mit L.“ Bei Emails bin ich lange Zeit davon ausgegangen, dass die Menschen doch lesen können. Aber viele tun das offensichtlich eher schlampig. Sehr beliebt ist bei den hörenden und lesenden Menschen immer wieder die Version Leisterer. Wenn ich korrigiere und betone, dass ich Leister heiße, macht das meist nicht viel Sinn. Das Gespräch geht weiter, auffällig ist ab diesem Zeitpunkt nur, dass eine Namensnennung entfällt. Kommt das Telefonat, die Unterhaltung von Angesicht zu Angesicht zu einem Ende, dann heißt es meist: „Also, auf Wiedersehen, Herr Leisterer.“ Sehr beliebt beim Missverstehen ist aber auch Leistner. Warum nur? Warum verstehen die Menschen meinen Namen immer wieder falsch? Spreche ich so undeutlich? Nuschel ich, wie meine Frau immer mal wieder behauptet? Aber doch nicht, wenn ich ganz bewusst meinen Namen in aller Deutlichkeit ausspreche. Kleister kommt auch immer mal wieder vor. Den Vogel abgeschossen hat aber vor kurzem eine Dame, die hatte mich in der Anrede einer Antwortmail als „Herr Leisester“ bezeichnet. Wie jetzt? Leise, Leiser, Leister, Leisester? Ich musste unwillkürlich lachen, als ich die Mail las. Und ich habe mich anschließend bedankt bei der Frau. Dass sie mir eine Neukreation meines Namens geliefert hatte, der mir bislang noch nicht begegnet ist. Wirklich interessant. Und: Ja, ich freue mich auf weitere Namensschöpfungen.

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