Wohnungssuche in und bei Oberhausen

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Vor kurzem waren wir in Oberhausen, also gleich hinter Unterhausen, Lichtenstein.

Wir waren auf Wohnungssuche. Nach einer Bleibe unter der Brücke stand uns

nicht der Sinn. Obwohl, sagte Bine. „Immerhin fließendes Wasser.“

Der Weg unserer Wohnungssuche führte uns aber weiter, ins Reißenbachtal. Wir spielten nur kurz mit dem Gedanken,

im Schloss nach einer Wohnung zu fragen. Zu museal, sagten wir. Vielleicht auch ein wenig zu teuer für uns.

Und das hier, am Anfang des Tals? Das könnten wir uns vielleicht leisten. Doch wir wurden sofort gestoppt.

Wir lösten eine Karte: Schon verkauft, hieß es. Mist. Doch so schnell

gaben wir nicht auf. Auch wenn dieser Schuppen schon belegt war – Haustiere sind hier willkommen. Kurz

darauf hörten wir bellende Katzen. Seltsam.Und füttern durften wir die Pferde, die wir nicht sahen, auch nicht.

Aber: Wir entdeckten schwäbische Miesmuscheln auf alten Baumstämmen. Zumindest unsere Ernährung schien gesichert.

Und da – dieses stattliche Haus könnte doch was für uns sein. Oder, Bine?

„Au ja, inmitten von Obstbäumen –

da wachsen uns die Früchte quasi direkt in den Mund.“

„Und fließendes Wasser gibt’s auch, sogar mit

Telefonanschluss.“ Wir waren begeistert.

Zumal der Vorbesitzer sogar an unsere Gesundheit dachte – ein Kneippbecken.

Und dieser mystische Baum direkt nebendran –

ich rief: „Komm Bine, das musst Du sehen.“

„da können Sie im Notfall sogar direkt drunter übernachten“, sagte der Hausbesitzer.

„Und hier“, meinte er. „Ein Gemüsebeet der besonderen Art.“ Das kam uns nun aber doch sehr

spanisch vor. Zumal der Vermieter sich plötzlich in dieses Tagpfauenauge verwandelte. Und dann entschwebte.

Bine nahm’s ganz cool. Ich nicht – war doch schon wieder ein Wohnungstraum geplatzt. „Schau hier“, sagte Bine. jedoch.

„Wir könnten hier fragen, ob die noch eine Wohnung freihaben. Speisen mit Ameisen.“ Das war mir dann

doch zu viel. Ich wurde ohnmächtig. Als ich wieder erwachte, sah ich diese blauen Blüten vor mir.

Beim Blick nach oben, hörte ich diese gelben Glocken läuten.

Der Blick voraus erschreckte mich. War ich gestorben und als Ameise wiedergekehrt?

„Bine, bist du das“, rief ich verzweifelt. „Natürlich, du Dummerchen“, sagte sie, half mir auf und

wir liefen weiter den Berg hinauf.

Bald sahen wir nochmals das verheißungsvolle Haus unten im Tal liegen. Schweren Herzens rissen wir uns

von dem Anblick los und kamen zu diesem Schild. Eine Wohnanlage? Verheißungsvoll?

Naja. Doch eher zu klein. Und wir suchen doch was Ebenerdiges. Also wieder nichts.

Was blieb uns übrig? Kopf nach oben, Doppelkinn vermeiden und

den Blick vorausrichten. Auch wenn die Welt zu schwanken schien, irgendwann werden wir irgendwo

auf dieser Welt (in Reutlingen oder drumherum) eine Wohnung finden, sagte ich zu Bine. „Ganz bestimmt.“ Wenn auch nicht unbedingt im Reißenbachtal.

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