Auf der Suche nach Ostern

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Vor wenigen Tagen waren wir in Nürtingen. Auf der Suche nach Ostern.

Wir probten schon mal den Osterhasengang, im „Easter bunny style“, um uns unerkannt anschleichen zu können.

Das Wetter war prima, immer mal wieder Sonnenschein, Wolken, aber ein kalter Wind.

Natürlich waren wir nicht allein unterwegs auf der Suche nach Ostern.

Doch faszinierend aus dieser Perspektive oberhalb von Nürtingen ist immer wieder der Blick zum Hohenneuffen.

Am Boden hingegen: Osterglocken. „Quatsch“, rief Bine, meine mir Angetraute.

„Aber das hier, oder – Osterglocken“, fragte ich. „Oh, du Bachel“, sagte Bine.

„Des isch Raps.“

„Dass man von Pflanzen auch so gar keine Ahnung haben kann“, sagte sie lachend.

Aber wir waren auf der richtigen Spur – da hinten, die Werkstätten der Osterhasen. „Dort bemalen sie die Eier“, sagte ich aufgeregt. Beobachtet und beschützt wurden

die Hasen aus der Luft: Dort wachte eine Krähe und

hier machte sich ein Adler auf, um potenzielle Hasenfeinde abzuwehren.

Wir liefen weiter in Richtung Osten – wo sonst sollte Ostern zu finden sein?

„Schau, hier jetzt aber – Osterglocken“, rief ich freudig erregt. „Noi, des sind Baurabübla“, meinte Bine.

Ich hingegen sagte im Angesicht von Ostern: „Jetzt schau doch mal besinnlich.“

Und dann tatsächlich: „Geht doch“, sagte ich.

Bine hatte sich alle Mühe gegeben – schließlich waren wir auf dem Besinnungsweg.

Das Osterschaf am Wegesrand schaute zweifelnd. Doch dann war

es Zeit für ein Päuschen.

Ein Schluck aus der Pulle mit der Flüssigkeit der Erkenntnis –

und schon war Bine fähig, das Wasser zu teilen. Zudem erschien uns der Osterprinz, unglaublich. Aber der war

ziemlich von der Rolle. Trotzdem erhielten wir zur Stärkung einen Keks, denn: „Ihr müsst jetzt weiter auf dem Weg

im Namen der Rose – und dieser Weg wird kein leichter sein, sondern dornig und schwer“, sagte der Prinz. Ja, wir wurden müde und müder von den Strapazen,

da kamen wir zu einem Bienenhotel und fragten nach einem Zimmer. „Alles voll“, hieß es.

Also gingen wir weiter und trafen tatsächlich auf die Osterlämmer.

Und als Beilage wartete der Spargel schon auf dem Feld.

Und dort wuchsen noch ganz andere seltsame Dinge aus dem Acker. Hochhäuser.

Sowie diese Osternester – die Eier mussten aber wohl noch eine Weile wachsen.

Kurz vor Schluss unserer Suchwanderung erblickten wir die Nürtinger Osterkirche.

In diesem historisch-römischen Bad hätten wir gerne noch ein wenig geplanscht – doch das hatte am Ostersonntag geschlossen.

Also liefen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Eigentlich wollten wir hier die Osterfestspiele anschauen. Doch die Akteure waren wohl bei den Friedens-Ostermärschen. Also fuhren wir nach Hause, österlich erschöpft, aber beseelt nach so viel Besinnung. Dieser Premiumwanderweg ist im Übrigen knapp 10 km lang, sehr lohnenswert, heißt abseits von Ostern jedoch „hochgehblickt“.

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