Reutlingen – viel schöner als Stuttgart

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Am vergangenen Dienstag war ich in Stuttgart, der Bahnhof

ist – natürlich – immer noch Baustelle. In die Stuttgarter Welt hinein geht es

durch die LBBW-Bank. Und wer weiter hinein ins Bankenviertel läuft, muss

zwangsläufig denken: Ach wie schön besinnlich haben wir es doch in Reutlingen. Und vor allem in der Planie.

Wohin dort jedoch der „Boulevard of broken dreams“ führt? Ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber dieser Liedtitel von der Band „Green day“ scheint recht gut zu passen, auf dieses Gelände der zerstörten Träume.

Etwas morbide könnte einem auch dieses Schild an der Kneipe mit dem imposanten Namen „Kaiserhalle“ vorkommen.

Wer sich dann weiter in Richtung Westen, ein paar Meter hinter die Marienkirche bewegt, stößt dort, erstaunlicherweise, auf den „Zwiefalter Klosterhof“, aus dem 13. Jahrhundert. Mit City-Bowling und Pancake-House.

Und mit einem Aufzug innendrin, wohl nicht aus dem 13. Jahrhundert. Aber:

Dieser Aufzug führt mich zu einem meiner Lieblingsplätze in RT, auf das Dach

des Innenstadt-Parkhauses. Mit Blick direkt auf die Achalm. Und rechts das Amtsgericht.

Auf der anderen Seite: Georgenberg und Marienkirche.

Was uns dieses Schild in Verbindung mit der Kirche sagen will? Tja. Hmm.

Hier scheint auf jeden Fall der Fluchtweg direkt von den oberen Etagen des Stuttgarter Tors in den Parkhaus-Ausgang zu führen. Die Frage ist: Braucht Reutlingen ein Stuttgarter Tor?

Vielleicht ist das mit dem Notausgang auch eine optische Täuschung – so wie hier der Zug ja auch direkt vom Stuttgarter Tor weg zu fahren scheint. Und dann aber nach Stuttgart fährt. Seltsam.

Man könnte ja auch eine Verbindung zwischen Stuttgarter Tor und dem Friedhof Unter den Linden herstellen. Nur welche?

Ich versuchte darüber ein Gespräch mit dieser jungen Frau zu starten – vergeblich.

Womöglich hätte sie das Gleiche gesagt, wie diese Kugel auf einem Grabstein:Nicht Stuttgart, sondern „Die Welt war unser Feld.“ Und das Stuttgarter Tor interessierte damals wirklich niemanden. Und außerdem ist Reutlingen eh viel schöner als Stuttgart.

Obendrein steht der Frühling vor der Tür. Auch auf dem Friedhof.

Und: Wenn es einen Gott gibt, dann in der Liebe. Und wenn Gott die Liebe ist, dann ist die Liebe göttlich. Mehr braucht man eigentlich nicht zu sagen. Oder?

Ja. Außer, dass Galeria Kaufhof nun das Aus bevorsteht. Doch was mit diesem Gebäude tun? Hochschule rein? Oder abreißen? Was Neues bauen? Wir werden sehen.

Im Reutlinger Norden wird gerade gebaut,

das neue Landratsamt, so soll es mal aussehen.

Da kann man dem Reutlinger Hausberg, der Achalm, nur viel Kraft wünschen. Also: Stay strong, Achel.

Aber im eigenen Gärtle wird es dann doch wieder offenbar: Ach, ist das schön. Es grünt so grün. Jedoch völlig unpolitisch. Denn das ist ja nicht auszuhalten, was da in der Ampel zwischen Grün und Gelb

und Rot so alles passiert. Wo Grün kaum eine Chance hat. Und die Menschheit dann wohl auch irgendwann nicht mehr. „Denn schuld daran ist nur die SPD“, hatte Rudi Carrell mal gesungen. Er hatte sich schon damals getäuscht. Schuld ist immer die FDP. Diese Autofahrer-Clique. Diese „Klima-mir-doch-völlig-egal-Partei“. Diese … baaaaah.

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