E-Fuels, Oscars und Bodensee – die ersten beiden Märzwochen 2023

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Die FDP, insbesondere Verkehrsminister Volker Wissing, will kein Aus der Verbrennermotoren, die FDP will auf E-Fuels setzen – obwohl sich nahezu sämtliche deutsche Automobilfirmen dagegen ausgesprochen haben.

Bis auf, Moment, tatsächlich – bis auf Porsche. Da war doch was? Finanzminister Christian Lindner ist ja bekanntlich ein großer Porsche-Fan. Geht seine Liebe zu den Protzkarren so weit? Unglaublich, oder? Und Autobahnen sollen unter Wissing deutlich stärker ausgebaut werden als die Bahnstrecken für den Güterverkehr. Immer noch mehr CO2-Ausstoß? War da irgendwas mit Klimawandel? Kennt die FDP offensichtlich nicht. Mit Vollgas in den Abgrund, lautet wohl deren Parole. Was fällt mir dazu ein? Klar. Neue deutsche Welle. Markus: „Ich will Spaß, ich will fahr’n, kost‘ der Sprit auch 3 Mark 10, Scheißegal, es wird schon geh’n, ich will fahr’n, ich will fahr’n, ich will fahr’n.“

Recherchen von diversen Medien zu den Anschlägen auf die Nord-Stream-II-Leitung deuten auf die Ukraine als Verursacher. Was für ein Ding. Es sei nicht auszuschließen, dass dies eine Finte von Russland sein könnte, um die Schuld auf den Nachbarn zu lenken, sagte Boris Pistorius, der neue Verteidigungsminister. Wenige Tage später ist nichts mehr von der Sache zu hören.

In Hamburg erschießt ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas sieben Menschen, verletzt weitere und erschießt sich schließlich selbst. In der Folge passiert genau das, was wir aus den USA kennen: Es wird über schärfere Waffengesetze lamentiert. Und nach ein paar Wochen ist die Angelegenheit wieder vergessen. Bis zum nächsten Attentat.

Riesenaufregung in den deutschen Medien am ganzen Montag, 13. März: Der deutsche Film „Im Westen nichts Neues“ über die Gräueltaten des Ersten Weltkriegs gewinnt vier Oscars – und was hat die Welt aus den dargestellten Ereignissen in dem Streifen nach dem Roman von Erich Maria Remarque gelernt? Offensichtlich nicht viel. Oder gar nichts. Denn auch heute toben immer noch – und immer wieder – Kriege auf der ganzen Welt. Nicht nur in der Ukraine. „Eine Front, die an den Ersten Weltkrieg erinnert“, titelt die ZEIT am 14. März über die Front in Bachmut.

In China lässt sich Xi Jinping vergangene Woche erneut wählen. Natürlich einstimmig. Und gegen die bisherigen Regeln – denn eigentlich hätte er nicht erneut gewählt werden dürfen. Er sei nun der mächtigste Politiker Chinas seit Mao Zedong. Obendrein versucht sich das Reich der Mitte nun als politischer Vermittler zwischen Iran und Saudi-Arabien, den beiden extrem verfeindeten arabischen Staaten. Was sich zunächst mal gut und vernünftig anhört, könnte aber als reiner Verdrängungseffekt beabsichtigt sein: China engagiert sich weltpolitisch und lässt die westlichen Staaten ganz uralt aussehen. Und die Vermittlungen starten die Chinesen mit Sicherheit nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Ganz sicher nicht.

Putin beschwört währenddessen den Geist von Stalingrad. Vor 80 Jahren hätten auch Nationalsozialisten die Sowjetunion bedroht – genauso wie heute. Auch heute wieder würden deutsche Panzer die Russen angreifen. Wenn es nicht so verdammt Ernst wäre, würde ich an Pippi Langstrumpf denken, Putin tut es offensichtlich: „Ich mach mir die Welt, widdewidde, wie sie mir gefällt.“ Wahnsinn.

Und wir? Also meine liebe Frau und ich? Wir waren Anfang März sechs Tage am Bodensee. Schön war’s. Entspannend. Trotz Schlafproblemen. Seit einer Woche sind wir wieder zuhause und wieder voll in der Arbeit integriert. Und schlafen nun auch wieder besser. Wahrscheinlich hat uns die Arbeit gefehlt … ☹

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