Geplatztes Aquarium und ein würdiger Weltmeister – 50. Woche 2022

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Wichtigste Meldung in der vergangenen Woche? Ein Riesenaquarium in einem Berliner Hotel ist geplatzt, wie die Medien am Freitag berichteten.

Eine Million Liter Wasser waren da drin, 1500 Fische. Und ein Aufzug ist hindurchgefahren. Also bevor das Ding geplatzt ist. Wie so was bersten kann? Materialermüdung, hießen die Vermutungen, die sich zu verdichten schienen. Aber dicht ist das Ding ja jetzt nicht mehr. Ist ja kaputt. Schlecht für den Hotelbetreiber. Aber: Wie schön, wenn in diesen so krisenreichen Zeiten solch eine Meldung die wichtigste zu sein scheint. Vielleicht aber ist ja die Leitzinserhöhung auf 2,5 Prozent noch wichtiger. Weil damit die Inflation bekämpft werden soll. Ob das klappt – weiß ich als völliger Laie in wirtschaftlichen Dingen natürlich überhaupt nicht. Aber Experten wohl auch nicht … Zumindest nicht lang- oder mittelfristig.

Also: Diese Woche keine größeren Katastrophen? Naja. Der Krieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. Die ZEIT titelt am Freitag: „Der Kreml setzt Reservisten als Kanonenfutter ein.“ Außerdem sollen russische Truppen in Belarus, in Weißrussland, verstärkt worden sein. Um von dort aus in die Ukraine einzumarschieren? Was für eine perverse Vorstellung. Aber pervers ist dieser Krieg – so wie alle Kriege – ja von vornherein gewesen. Außerdem sind jetzt viele Regionen in der Ukraine ohne Strom und Heizung. Wenn es uns hier also zu kalt wird, dann sollten wir uns dran erinnern, wie kalt es den Menschen in der Ukraine gerade ist. Und dann droht am Freitagabend der ehemalige russische Präsident und jetzige Sicherheitschef Dmitri Medwedew, den Nato-Staaten offen mit Angriffen. „Streitkräfte und Objekte in Ländern, die offiziell im Krieg mit Russland stünden oder Verbündete des Gegners seien, stellten legitime Ziele für einen Angriff dar, schrieb Medwedew in seinem Telegram-Kanal“, hat die Neue Zürcher Zeitung berichtet.

Und dann auch noch Fußball-WM? Die ist ja jetzt schon fast wieder vorbei. Frankreich und Argentinien sind im Finale, das am Sonntag über die Bühne geht. Sonstige Meldungen dazu? Ziemlich emotionslos (zumindest für mich) wird diese WM in Bälde vorbei sein. Dann kann man Katar wieder in die Ecke des Schweigens schieben. Also, außer dass wir irgendwann von den Katarern Flüssiggas beziehen werden. Mit einem sehr langfristigen Vertrag bis 2040 oder so. Dann sollte die Energiewende eigentlich schon längst vollzogen sein, also weg von den fossilen Energieträgern hin zu den regenerativen. Glaubt da etwa jemand dran? Die Regierung, insbesondere Robert Habeck, offensichtlich nicht. Sonst hätte er ja wohl nicht so einen langen Vertrag mit den Kataris abgeschlossen. Oder? Ach, was wissen wir denn. Viel zu wenig. Oder viel zu viel? Weiß ich nicht.

Und dann war am Sonntag das Endspiel der Fußball-WM ein tatsächliches Spektakel, ein Endspiel, wie man es sonst kaum gesehen hat. Allerdings haben die Franzosen die erste 80 Minuten überhaupt keine Leistung gebracht. Erst danach drehten sie auf. Aber Argentinien hielt dagegen. Ein Wahnsinnsspiel entwickelte sich. Mit dem glücklicheren Ende für Argentinien – zurecht, wie ich finde. Wer 80 Minuten eines Spiels nichts auf die Reihe kriegt, hätte auch nicht verdient, Weltmeister zu werden. Meine persönliche Meinung.

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