TEB Allstars begeisterten an zwei Abenden ein Publikum mit mehr als 2000 Zuhörern und Zuschauern in der Dettinger Schillerhalle mit einem Best-of-Programm
Was für ein Abend. Beziehungsweise zwei Abende. Am vergangenen Freitag und Samstag haben die TEB Allstars einmal mehr eindrücklich unter Beweis gestellt, wie man eine rappelvolle Dettinger Schillerhalle rockt. Das Publikum mitnimmt. Es fasziniert und begeistert. Zum zehnten Mal hat die Band das nun schon getan. 2011 waren die Musiker um Matthias Wurst und Moritz Hermle das erste Mal aufgetreten. Der Anlass war, wie bekannt, ein extrem trauriger. Die beiden jungen Männer wollten die Mutter eines gemeinsamen Freundes unterstützen. Sie hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Hermle und Wurst organisierten ein Konzert, riefen Musiker, Techniker, Organisatoren zusammen. Und starteten eine unglaubliche Serie von noch unglaublicheren Konzerten.
Das Beste aus zehn Jahren spielten die Musiker am Freitag- und Samstagabend. Oder eigentlich aus elf Jahren, weil sie 2021 nicht vor Publikum, aber immerhin online ein Konzert präsentierten. Und eigentlich war ihr erster Auftritt ja schon vor zwölf Jahren. „Egal, wir feiern heute Abend das Beste aus all unseren Auftritten“, sagte Moritz Hermle während des Konzerts auf dem Steg inmitten der Schillerhalle zusammen mit seinem Bruder und Co-Moderator Julian. Und sie hatten faszinierende Zahlen mitgebracht: In bislang 19 Konzerten haben die Allstars 13 000 Besucher empfangen und mit ihrer Musik betört. Insgesamt 180 Lieder hatten sie einstudiert und nicht nur gespielt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne gebracht, aufgeführt, jedes Lied ein kleines Theaterstück.
Wobei die Musik natürlich im Vordergrund stand. Auch an den beiden Abenden am vergangenen Wochenende. Mit einer gigantischen Eröffnung: „I can feel it coming in the air tonight“ – ich spür’s, heute Nacht liegt was in der Luft. Ja. Ein fantastisches Konzert stand dem Publikum da noch bevor. Mit Hits aus vielen Jahrzehnten. Wie „I see fire“ von Ed Sheeran, eine Acapella-Version von „True Coulors“ von Cindy Lauper. „Another brick in the wall“ von Pink Floyd, „Tears in heaven“ von Clapton. Ein Pur-Medley, das von den Zuhörern fast schon frenetisch gefeiert wurde.
Bei dem Song „Musik, nur wenn sie laut ist“ von Grönemeyer grölte die ganze Halle mit. Und unterstützte dabei die rund 60 Musiker aus mindestens fünf verschiedenen Bands aus der Region und darüber hinaus. Eine Vielzahl an schönen, professionellen Stimmen hatte sich da versammelt, mit ebensolchen Gitarristen, Pianospielern, einer Schlagzeugerin, unter der musikalischen Leitung von Jochen Schmid, Stephen Blaich und Karina Pelz. Dazu noch ein klassisches Streichorchester, das den gespielten Songs eine große Tiefe, ganz viel Volumen und Wärme verlieh.
Doch damit nicht genug: Zu der großartigen Show gehörten ganz viele Licht- und Videoeffekte, technische Finessen, für die das Unternehmen Eventtechnik Metzingen verantwortlich war. Wie es möglich ist, solch eine riesige Vielzahl an Musikern, Technikern, Organisatoren, Unterstützern zusammenzubringen? Für nichts? Also ohne Gage? Und das jedes Jahr wieder? „Weil es wahnsinnig viel Spaß macht“, sagte Moritz Hermle. Wobei die Frage am vergangenen Wochenende nicht so ganz geklärt werden konnte, ob das Publikum oder die Musiker auf der Bühne mehr Spaß hatten.
Auf jeden Fall hat das die vergangenen zwölf Jahre perfekt funktioniert. Und so wird es wohl auch im kommenden Jahr wieder klappen. „Eine Band, die jedes Jahr nur für zwei Konzerte zusammenkommt, das ist schon ungewöhnlich“, waren sich Moritz und Julian Hermle einig. Dieses Jahr haben ab September die Proben begonnen, die Rockband und das Orchester getrennt. In nur zwei Hauptproben wurde dann alles zusammengeführt. Und so endeten die diesjährigen Allstars-Konzerte für die Besucher wie auch für alle Musiker und Techniker mit der Gewissheit, zwei ganz besondere Abende erlebt zu haben. Hinzu kam das gute Gefühl, dazu beigetragen zu haben, dass die Spendensumme für den Ludwigsburger Verein der TEB Selbsthilfe (Tumore und Erkrankung der Bauchspeicheldrüse) mittlerweile auf unglaubliche 162 000 Euro angewachsen ist.