„Wir wollen die AfD nicht“

0
Rund 200 Personen versammelten sich zunächst an der Marienkirche, um gegen die Herbstkundgebung der AfD in Reutlingen zu protestieren. Anschließend versuchten Teile der Demonstrierenden den Zugang zum Spitalhof zu behindern

 Das Bündnis „Gemeinsam solidarisch gegen rechts“ hatte am Freitagabend zu einer Demonstration gegen eine Veranstaltung der AfD im Reutlinger Spitalhof aufgerufen. Hauptthemen bei der vermeintlichen „Alternative für Deutschland“ seien Energie und Teuerungen, allerdings würde die Partei ja weiter den Klimawandel leugnen, wie es am Freitag neben der Marienkirche hieß. Vom Ordnungsamt war eine Versammlung auf dem Marktplatz nicht zugelassen worden, Musik-abspielen sei ebenso verboten worden.

An der Kundgebung neben der Marienkirche teilgenommen hatten etwa die Organisationen der Gewerkschaftsjugend von IG Metall und Verdi, die Gruppe Rosa, der Arbeitskreis Asyl, Seebrücke, Omas gegen Rechts, eine antikapitalistische Gruppierung aus Tübingen und weitere mehr. Gewarnt haben die Nachwuchsorganisationen der Gewerkschaften etwa davor, dass die AfD nun auch versuche, in den Betrieben mit gewerkschaftsähnlichen Gruppierungen Einfluss zu gewinnen.

Der Arbeitskreis Asyl verwies auf die Fremdenfeindlichkeit der AfD, ansonsten habe die Partei aber in den Parlamenten und Gemeinderäten „nichts Konstruktives beizutragen“. Es wäre fatal, sich „an die Demokratiefeinde zu gewöhnen, eine Partei wie die AfD wollen wir hier nicht“, hieß es unter starkem Beifall.

Nach dem Ende der rund einstündigen Kundgebung neben der Marienkirche zog ein Teil der Demonstrierenden in Richtung Spitalhof – der Eingang wurde von einem großen Aufgebot an Polizei gesichert.

Als Demonstrierende versuchten, den freien Zugang zur AfD-Veranstaltung zu behindern, hätten Polizeibeamte mithilfe von vier berittenen Einsatzkräften versucht, die Blockade aufzulösen. Dabei sei auf ein Pferd eingeschlagen worden, „ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte“ wurde nach Auskunft der Polizei eingeleitet. Ab 19 Uhr 15 sei der Tross mit rund 100 Demonstrierenden polizeibegleitet durch die Wilhelmstraße zum Bahnhof gezogen – ohne weitere Vorkommnisse, wie es offiziell hieß.

Share.

Comments are closed.