Mitten in der Woche, mitten im Oktober sind wir nach Aalen (Oala) gefahren. Resturlaub verprassen, in diesem Hotel.
Mit einem netten Blick über die Stadt und über die Ostalb. Schön ist’s hier.
Eine erste Erkundungstour in die Innenstadt hinein, überzeugte uns zunächst nicht wirklich.
Doch wenige Meter weiter, im Kern trafen wir auf das alte Rathaus und ansehnliche Häuser.
Hübsch, dieser Teil der Fußgängerzone.
Auch die Kirche – nicht protzig, etwas eingeklemmt zwischen
hübsche alte Häuser, baufällige Häuser und einen Barbershop.
Interessant auch das hier: Da kann man Urweltmus kaufen. Oder?
Hier gibt es hingegen noch einen richtigen Zigarrenladen. Unglaublich.
Und da: Ein Spion, der eine Metzgerei betreibt?
„Woisch, Karle, also woisch du ebbes iber de Spion?“ „Noi, frog doch mol dui do domma.“
„Äähhhh“, sagt „dui do“ aus Aalen. „Kein Plan.“
Doch der Spion scheint hier gut vernetzt zu sein. Offensichtlich handelt der nicht im Geheimen.
Wie sich immer wieder zeigt.
Ist vielleicht der auf dem Marktbrunnen mit dem Spion gemeint? „Nein“, sagt der. „Ich bin Kaiser Joseph, der Erste.“ Ah ja. Doch der Rathausturm, über der Uhr,
offenbart: Da guckt einer. „Guck“, sag ich zu Bine.
„Guck nur, wie der guckt.“ Und der dreht sich auch noch. Hat alles im Blick.
Und der ist auch das Wahrzeichen der Stadt. Der Spion. Allerdings ein positiver. Der für Offenheit, Frieden und Versöhnung steht. Soso.
Wir probieren das auch gleich mal. Ganz heimlich beobachten. Sozusagen undercover. Herausgefunden haben wir, wo das neue Rathaus steht.
„Sieht aus wie in Reutlingen“, sagt Bine.
„Ja“, sagt die Frau freundlich winkend. „Gehört zum Baustil des Brutalismus.“ Wie passend, denke ich.
Aber zumindest wird in Aalen dieser brutalistische Stil durch viel Farbe etwas freundlicher gestaltet.
Und durch einfallsreiche bunte Deko.
Im Rathaus drin sieht’s aus – ja, gerade so wie in Reutlingen.
Hinter dem Nebeneingang dann aber völlig Unerwartetes. Eine Ausstellung mit afrikanischer Kunst.
Und mit einer unerwarteten Führung durch eine sehr freundliche Frau, die uns viel erklärt hat.
Hier etwa eine Gruppe Frauen, die eine Trauernde in der Mitte begleitet. Erstaunlich: Die Kopfbedeckungen sind aus ehemaligen Cola-Dosen.
Ebenso faszinierend: Diese Sammlung afrikanischer Symbole – auf Kronkorken gemalt.
Wir wandten uns erneut dem alten Rathaus zu, entdeckten in einer Nebengasse
die Heimat dieser Kapelle.
Und mussten erkennen, dass einige Bereiche von Aalen auch so aussehen.
Wir fanden aber auch, direkt neben der Durchgangsstraße, dieses Idyll.
Auf unserem Weg zurück zum Hotel begegneten wir den Römern. Und Asterix.
Einfach mal die Klappe halten, oder?
Bine war da viel freundlicher. Sie rettete das Wildschwein vor Obelix.
Der Schmied Automatix widmete sich nach dem Erzabbau in Aalen seiner Arbeit.
Während Obelix sich in die Limestherme stürzte. Das wollten wir übrigens auch gleich tun.
„Bine, ist das die Therme?“
„Nö“, sagte meine Gattin. Wir gingen zurück zum Hotel und danach direkt vom Hotelzimmer in die Therme. Toll. Ein schöner Tag ging zu Ende.