9 Toskana – Friedhof Montevarchi

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Ungewöhnlich, einen Friedhof in Italien zu besuchen? Wir sind auf unserem Weg zum Supermarkt immer wieder am Friedhof von Montevarchi vorbeigefahren.

Am vorletzten Tag unserer Reise sind wir reingegangen.

Manche der Fotos sprechen für sich. Sie sind dann ohne Kommentar.

Im Hintergrund, das sind wohl so was wie bei uns Familiengruften.

Innen sehen sie in etwa so aus.

Ungewöhnlich, diese Gebäude. Über drei Stockwerke Hunderte von Grabplatten. Dahinter die Leichname? In Särgen? Oder in Urnen?

Beides. Es gibt in solch einem Colombario genannten Gebäude Schiebe- oder Backofengräber. Dort werden die Leichen (mit Sarg?) hineingeschoben. In ein nach hinten geneigtes Fach – damit die Körperflüssigkeiten abfließen können …

In den anderen, kleineren Fächern sind Urnen untergebracht.

Fast an jedem Grabstein oder an jeder Grabplatte ist die verstorbene Person auf einem Foto abgebildet.

In den Kolumbarien gibt es Leitern – um an den oberen Platten die Plastikblumen auszutauschen.

Jedes Eck in diesen Gebäuden scheint genutzt zu werden.

Es gibt Treppen, um in die oberen Stockwerke zu kommen, aber auch einen Aufzug.

Nur sehr selten findet man echte Blumen, also nicht aus Plastik.

Einige der Grabplatten waren schon an die hundert Jahre alt.

Manche Lämpchen wurden so verkabelt. Ohne jegliche Sicherung. „Wenn es da draufregnet“, wunderte sich Luka, unser Elektroniker.

Das ist aber offensichtlich Standard an vielen Grabplatten.

Etwas schöner hätten die Kolumbarien ja wenigstens sein können, dachten wir.

Solche Gräberfelder kennen wir auch von unseren Friedhöfen.

Manche Gräber wirken sehr klein, manche sehr ärmlich.

Die meisten waren aber mit dieser unvergänglichen Blütenpracht geschmückt.

Sogar Kunstrasen wird hier verwendet.

Wie bei uns werden manche Gräber gar nicht mehr gepflegt.

Geradeaus im Hintergrund, das scheinen die neuen Familiengruften zu sein. Für die Reicheren.

Und am Ausgang dann dieses Schlüsselbrett. Wofür nur? Vielleicht für die Familiengruften? Wir haben es nicht erfahren. Interessant war dieser Friedhofsbesuch aber allemal.

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