Im Glastal auf der Suche nach Weisheit

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Vergangenen Samstag hatten wir endlich mal wieder Zeit füreinander: Wir waren bei Albgold, lecker essen und im Kräutergarten.

Und im Kräuter-Samen-Gedöns-Laden gab es auch noch kluge Sprüche.

Woher hatten die solche unglaublich intelligente Weisheiten, fragten wir uns.

Die Antwort gab uns der Spätzlespresser am Eingang des Albgold-Restaurants:

„Ihr müsst ins Glastal gehen, dort in der Höhle des Bären findet Ihr Antworten.“ Gesagt, getan.

Von einer Höhle war aber zunächst nichts zu sehen, dafür mystisch anmutenden Pflanzen.

Und seltsame Käfer in Metallic-Look – frisch aus der Lackiererei.

Die Raupen erinnerten uns an einen weiteren klugen Spruch bei Albgold – wie ging der noch?

Ja, genau. Raupe sollte man sein.

Ja. Zack – schön.

Egal. Bine hatte die Höhle entdeckt. Die Höhle des Löwen. Oder doch des Bären?

„Ob Löwe oder Bär, komm du mal her und schau, denn ich bin deine Frau und die weiß ganz genau,

hier wohnt der Russische Bär – und das ist keine Mär, nur: Ist mit dem Tier

der Russe jetzt schon hier? Da half nur eins – die Flucht.

Also gingen wir weiter in dieses unglaubliche Tal,

„Guck mal“, sagte Bine. „Das sieht ja aus wie ein Jungbrunnen.“

Ich guckte und war begeistert.

Je weiter wir im Glastal voranschritten, umso mehr erkannten wir, warum das Tal so hieß:

Weil sich alles im glasklaren Wasser spiegelte. All die unglaubliche Natur. Herrlich.

Ein paar Schritte weiter öffnete sich das Tal, es erinnerte an einen Ort, an dem Riesen Boule gespielt haben. Oder gekegelt. Und dann

das – „oh, noch ein Jungbrunnen“, rief ich. Und ich wusste sofort: Mit einem Sprung

hinein würde ich genauso kluge Sprüche von mir geben können, wie sie bei Albgold zu finden waren. „Halt, warte“,

rief Bine. „Enten von rechts – die haben Vorfahrt.“

Doch dann wollten sie doch anders abbiegen.

Oder hatten sie überhaupt die Orientierung verloren?

Kaum waren die Wasservögel weg, sprang ich hinein ins Vergnügen. Bine war empört. „Jetzt ist das ganze Wasser weg.“ Und ich?

Mir wurde ganz schwummrig vor den Augen.

Ich träumte von hochgeschätzten Wegen,

fand mich in einem Buch der Mönche wieder

und dann sah ich Bine, wie sie das 2:1 bei der Frauen-EM in London schoss.

Deutschland war Europameister, Bine gebührte der Ehrenkranz.

Verliehen wurde ihr der auf Schloss Ehrenfels, bei der Wimsener Höhle.

Als Preis erhielt meine Europameisterin diesen Samen.

Unglaublich, oder? „Da gackern ja die Hühner“, sagte diese besondere Vertreterin. Sie empfahl einen Granatapfel-Muttersaft. „Für nur 8,95“, gackerte das Huhn.

„Des kosch selber saufa“, krähte dieser stolze Hahn. Und als ich

von dem Sprung in den Jungbrunnen mit starkem Kopfschmerz erwachte, sah ich diese Königin auf ihrem Thron stehend.

Oder nein, da hatte ich noch geträumt. Ich sah diese Frau vor mir. Meine Königin.

Und die Moral von der Geschicht? Trau noch so schönen Sprüchen nicht.

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