Bankräubers Sorgen

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Tjaja – das liebe Geld. Was tun wir nicht alles dafür: Wir arbeiten hart, wir kaufen möglichst billig ein und stecken unsere paar Kröten, die hin und wieder übrig bleiben, in einen Sparstrumpf.

Oder wir spekulieren an der Börse. Noch aussichtsloser: Wir spielen Lotto oder rauben – natürlich nur rein gedanklich – eine Bank aus. Sollten wir auf der imaginären Flucht nicht erschossen werden, landen wir bestimmt im Gefängnis. Doch vielleicht hätten wir Glück, lasst uns weiter spinnen: Wir hätten nach Südamerika fliehen können und legen dort das gestohlene Geld bei einer Bank an. Aber: Ist es dort überhaupt sicher? Das müssen wir uns aus naheliegenden Gründen fragen. Was, wenn nun ein Gringo, ein Räuber, ein bedenkenloser Schmarotzer ohnegleichen unser Geld klaut? Unsere sauer erbeuteten Moneten? Unvorstellbar. Diesem Unmenschen könnte man ja geradezu an die Gurgel gehen. Also dann doch lieber das Geld unter der argentinischen Matratze verstecken. Aber, wenn dann ein Einbrecher käme, in die schöne, große Villa, die wir uns haben bauen lassen? Und dieser Einbrecher würde uns mit einer Pistole bedrohen, unsere Millionen stehlen? Was für eine Vorstellung. Wenn wir Glück hätten, würde er uns nicht ermorden. Schweißperlen rinnen unseren Körper hinab. Und auf einmal sind wir so unglaublich froh, keine Millionen zu haben, sondern beim Blick in den Geldbeutel uns nicht mehr als ein paar jämmerliche Cent entgegenblinken. Und ganz plötzlich überfällt uns die Erleuchtung: Um wie viel sorgenfreier ist doch die Welt ohne Millionen. In diesen Zeiten von Krieg und Pandemie muss man sich hin und wieder einfach selbst ein wenig Mut zusprechen. Irgendwie.

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