Magisches Meersburg

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Am Samstag sind wir zum Bodensee aufgebrochen, da war bei uns quasi noch Winter.

In Sigmaringen schien uns die Sonne schon entgegen zu lächeln.

Und als wir in Meersburg ankamen,

da summten schon die Bienen durch die Lüfte. Und was für Brummer.

Das Städtchen am Bodensee empfing uns wie schon so oft, mit schönen Altbauten,

und mit einer dieses Mal allerdings doch recht freizügigen Mitarbeiterschaft der Stadtverwaltung.

Ob’s am Fasching lag? Trotz Corona, trotz Ukraine-Krieg.?

Doch immerhin: Solidarität mit der Ukraine auch hier. Zumindest farblich.

Gefeiert wurde trotzdem. Nein, das waren nicht wir … ich schwör …

Seltsame Briefkästen begegneten uns. Wenn der Hausbesitzer dieses Jahr 38 Jahre alt ist, muss er nächstes Jahr die Haus-Nr. wechseln?

Direkt am See zeigte sich – Ende Februar – schon eine Badewillige. Eigentlich waren’s zwei. Beide sehr lebendig, mutig, jung. Und nackt. Die wollten wir hier nicht abbilden.

Dafür ich (weniger mutig, weniger jung und angezogen – was auch besser so war, aber) mit Fähre.

Reihenweise lagen die Leute am steinigen Strand. Einer hatte sogar seine Liege mitgebracht.

Am nächsten Tag, Rosenmontag, ging’s in die Weinberge. Lust auf Konstanz, Fasching hatten wir nämlich nicht.

Aber: In den Weinbergen zwischen Meersburg und Hagnau waren wir auch nicht allein.

Dafür erlebten wir unglaubliche Schauspiele: Rebstöcke bereiteten sich auf den Sprung in das Frühjahr vor.

Und: Uns begegnete immer wieder dieser magische Weinberg-Turm.

Ungezählte Male. Wieder und

wieder. Der schien uns geradezu zu verfolgen. Von allen Seiten zeigte sich uns das gute Stück.

Mal mit frühlingshaftem Beiwerk,

mal mit fragwürdigem Kinderkarussell.

Oder auch durch Äste hindurch. Doch genug davon.

An der Strecke liegt auch ein Soldatenfriedhof, eine Kriegsgräberstätte. Für die Opfer der beiden Weltkriege. Wie aktuell doch so ein Ort plötzlich werden kann. Schräg?

Viel, viel schräger als diese seltsamen Bäume. „Hier wachsen die berühmten Schrägäpfel“, sagte Bine. Was sie so alles weiß …

Und was ich noch so alles lernen kann, bei so einer kleinen Wanderung am See. Das wusste ich auch nicht, dass die mein Wein sind.

Dann sind die hier auch mein Schaf? Hmmmm …

Ach ja, Fasching. Aber nicht wirklich so ganz …

Dafür aber Frühling. Mit Power. Direkt beim Haus Megerle in Hagnau. (Vorsicht Schleichwerbung !!!)

Wie in Meersburg trafen wir auch in Hagnau auf diese Dingsbäume, „Bine, wie heißen die noch mal?“

Ach, richtig: Platanen. Sehen schon komisch aus. Die Äste wie mit lauter ausgestreckten Fäusten.

Dafür hatte in Hagnau nichts offen. Wirklich gar nichts. Im Winter. Erst ab Frühling wieder. Schade. Wir haben das noch nie offen erlebt.

Dafür gab’s gigantische Ausblicke. Mit Möwen. Und Alpen. Toll.

Bine schloss sich spontan dieser Wandergruppe an. Hätte sie nicht tun sollen.

Die wollten über den zugefrorenen See, wie 1963 schon mal. Ist aber schwierig zu der jetzigen Zeit.

Also nahm Bine doch lieber am Ufer Platz. Sonne genießen. Volle Kanne.

Auf dem Rückweg begegneten uns dann noch diese Weinstöcke. An die Wand genagelt. Warum auch immer.

Ja. Wind gab’s übrigens keinen am Rosenmontag. Am See. Flaute. War aber gut so.

Sonst wäre der Baum hier vielleicht doch noch ins Schwanken geraten. „I heb en“, hatte Bine vorsorglich gesagt. Und getan.

Wie gut. So bewegten sich die Weidenäste auch wirklich keinen Millimeter. Sie posierten quasi für’s Foto.

Was dieses Bild uns sagen will? „Nichts“, meinte Bine. „Ich habe nur einen geküsst.“

Na, dann wenden wir uns doch wieder den schönen Dingen des Lebens zu. Und hoffen gleichzeitig. Auf Frieden. In Kürze.

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