50. Woche – Königsberger Klopse in der Vorweihnachtszeit

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Oh, was war das wieder für eine Woche. Was da alles passiert ist. Wahnsinn. Mit Volldampf rasen wir auf Weihnachten zu. Und was war sonst noch alles, meine liebe Frau? Was? Du weißt es nicht mehr? Jetzt komm, das ist nur wenige Tage her.

Was? Wir haben einen neuen Formel-1-Weltmeister? Echt? Ist das nicht mehr der mit dem verbrannten Ohr? Wie hieß der noch? Was, der ist es nicht? Ach, ein Holländer ist jetzt am besten im Kreis gefahren? Wie heißt der? Max Vertappen? Hat der sich verlaufen? Ach, Verstappen heißt der. Ach so. Und der wurde Rennfahrer-Meister? Als erster Holländer? Und – (Vorsicht Sparwitz) hat der auch seinen Wohnwagen hinten dran gehabt? Hahaha … Okay. Lassen wir das. Aber, dass man mit Wohnwagen Formel-1-Weltmeister werden könnte … das hätte ich nicht … Pfffff. Themawechsel. Was gab es denn sonst noch die Woche, mein Schatz? Was? Noch mal Sport? So kenn ich dich gar nicht, meine Liebste. Fußball? Ach nö. Bayern Herbstmeister. Wo haben die gespielt? Stuttg…? Okay, anderes Thema. Politik?

Olaf Scholz hat diese Woche seine erste Regierungserklärung abgelegt. Also einen dicken Stapel Papier. Direkt auf das Rednerpult. 1,5 Stunden Vorlesen mit Olaf gab es dann. Wahnsinn. (gähn). Und? War’s aufregend? „In seiner ersten Regierungserklärung scholzt sich der Kanzler durch seine Agenda“, hat die ZEIT geschrieben. Na, das hört sich ja spannend an. Auch die Südwestpresse schrieb ähnlich begeistert: Der Großteil der 90 Minuten Regierungserklärung habe sich angehört, „wie eine Audio-Version des Koalitionsvertrags“. Verlesen vom Kanzler persönlich. Erst der neue Oppositionsführer Ralph Brinkhaus habe „das Plenum wieder geweckt“, so die ZEIT. Die Süddeutsche Zeitung schrieb zu Scholzens Erklärung: „Die Ansprache gleicht einem langen, ruhigen Fluss ohne Klippen und Stromschnellen. Streckenweise liest Scholz so vom Blatt, als seien es gar nicht seine Worte. So, als erginge es ihm wie der Königin von England, die zur Parlamentseröffnung vorzulesen hat, was Boris Johnson für sie hat aufschreiben lassen.“ Ach so. Schreibt Boris Johnson jetzt auch für Olaf Scholz?

Also alles ein wenig blass? Doch wer ist dieser neue, neunte Bundeskanzler überhaupt, dieser Olaf Scholz? Liebe Frau, wurde diese Frage schon geklärt? Nicht? Aber hallo. Geboren wurde klein Olaf in Osnabrück, 1958 – huch, der ist ja nur drei Jahre älter als ich. In vier Jahren ist der dann 67. Hat dann also sein Rentenalter erreicht. Warum also wollte der jetzt noch unbedingt Kanzler werden? Hätte es nicht gereicht mit Altersteilzeit und seinem Posten als Finanzminister? So kurz vor der Rente noch mal wechseln? Egal. Was gibt’s sonst noch zu ihm? Laut der unglaublich wichtigen bundesdeutschen Zeitschrift oder sind die nur noch online??? Auf jeden Fall heißt diese Plattform „Gala – Stars, Fashion, Beauty und die besten Promi-News“. Und laut  Gala soll Scholz 1,7 Meter groß sein. Also wirklich – nicht 1 Meter 70 oder 1,70 Meter, sondern 1,7 Meter. Ist das auf oder abgerundet? Und: Woher wissen die das bloß? Haben die sich neben ihn gestellt, mit Meterstab? Egal. Der „fokus“ hat geschrieben: „Ob Scholz privat leidenschaftlicher ist und auch dann und wann mal die sprichwörtliche Sau rauslässt, ist nicht überliefert. Dafür ist bekannt, dass die Liebe für Scholz das Wichtigste im Leben ist.

Ach ja. Die Liebe. Aber in seinem Hamburger Büro soll heute noch ein Zettel hängen, auf dem steht laut Südwestpresse das „erste Scholz’sche Gesetz“ und das laute: „Wir sind nie beleidigt – wir sind nie hysterisch.“ Nun würden laut Südwestpresse „Scholz und Hysterie ohnehin so gut zusammenpassen wie Weihnachtsplätzchen und saure Gurken“. Ähnlich wie Scholz habe aber auch Angela Merkel schon gedacht. Sie soll gesagt haben: „Wenn ich immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Bundeskanzlerin sein.“ Noch mehr Weisheiten aus der Presse im Südwesten? Scholz Frau soll ihren Mann, „den Bewegungsmuffel sanft zum Laufen und zur gesünderen Ernährung gedrängt haben“. Und: „Scholz hat gelernt, Königsberger Klopse zuzubereiten und wechselt sich beim Kochen (und damit auch beim Abwaschen) mit seiner Frau ab.“ Na gut, dass wir das jetzt auch wissen. Doch das Beste kommt noch: „Andere, richtige Hobbys hat Scholz nicht.“ Reicht doch auch. Königsberger Klopse. Abspülen. Und sonst? Was, der Frieder Merz ist CDU-Chef geworden? Der Sauertopf, nein, Sauerampfer oder wie? Ach, Sauerländer? Ja, von mir aus. Der ist doch in vier Jahren schon 70 Jahre alt – und will dann noch Kanzler werden? Na, dann ist der Generationswechsel in der CDU ja wirklich bestens gelungen. Toll.

Noch was? Heute, Samstag, in den Radio-Nachrichten: „Für heute Abend sind Demonstrationen der Impfgegner in Stuttgart, Freiburg und Mannheim geplant.“ DIe Meldung sofort danach: „Gleichzeitig werden zahlreiche Impfstationen in einigen Städten im Land angeboten.“ Super. Ich bin für Impfmöglichkeiten am Besten entlang der Demonstrationsstrecke. Sozusagen Impfen-to-go. Wir wollen doch die Querdenker nicht unversorgt im Regen stehen lassen. Oder?

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