Heimfahrt mit tollem Zwischenstopp in Troyes

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Wie die Hinfahrt hatten wir auch die Rückfahrt auf zwei Etappen eingeteilt. Zwischenstopp machten wir in Troyes, einer mittelgroßen Stadt in der Champagne –rund 700 Kilometer von Trévignon entfernt. So hatten wir heute, am Sonntag, noch etwa 570 Kilometer vor uns, was wir als machbare Strecke ansahen. Von Troyes wussten wir vor der Übernachtung im Brit Royal Hotel nichts. Gar nichts. Wir hatten uns die Strecke angesehen und quasi mit dem Finger auf der Landkarte angedeutet: Hier könnten wir doch übernachten. Gebucht haben wir supereinfach über booking.com, ein Kinderspiel im Vergleich zu früheren Zeiten. Auch wenn das Hotel sich Le Royal schimpft, etwas Besonderes war es nicht – was es in vergangenen Jahrhunderten vielleicht durchaus mal gewesen sein mag.

Für eine Nacht war es okay. Nach rund acht Stunden hatten wir Troyes erreicht. Weil wir noch eine Kleinigkeit essen wollten, machten wir uns auf zu einem kleinen Stadtbummel. Und wir waren überwältigt von der Altstadt: Eine riesig große Vielzahl an Fachwerkhäusern erwartete uns an diesem Samstagabend, der natürlich auch jede Menge junge Franzosen (und dazu vielleicht ein paar Touristen) in die zahlreichen Bars und Restaurants lockte. Erstaunt waren wir über die vielen sehr schmalen Häuser – was, wie wir später erfuhren, an der Besteuerung der Gebäude lag. Die wurde nämlich nach ihrer Breite berechnet.

Obwohl wir, wie wir auch erst im Nachhinein erfuhren, nur einen Teil der Altstadt gesehen haben, hat uns dieses Stadtbild regelrecht überwältigt. Eine Vielzahl an Kirchen überraschte uns, ebenso wie die vielen engen, schönen Gassen – in denen sich allerdings auch viele Fachwerkhäuser fanden, die dringend sanierungsbedürftig sind.

Dennoch: Troyes hat uns überzeugt. Vielleicht zum Glück haben wir völlig übersehen, dass die Stadt als größtes Schnäppchenparadies Frankreichs gepriesen wird. Quasi das Metzingen der Franzosen. Wenn das Städtchen mit rund 60 000 Einwohnern nicht rund 500 km entfernt von Reutlingen wäre, würde sich ein erneuter Besuch sehr lohnen. Zumal auch Troyes mal Textilstadt war, genauso wie Reutlingen. Und: Die einstige Hauptstadt der Champagne ist zum größten Teil ebenfalls einst einem Stadtbrand zum Opfer gefallen. Genauso wie Reutlingen. Wer weiß. Vielleicht kommen wir einst zurück.

Zunächst sind wir aber froh, dass wir gut und sicher wieder in Reutlingen gelandet sind. Wir grüßen alle, die uns auf unserer Reise begleitet haben. Und müssen leider sagen: Wir sind wieder daheim. Wenn es in den kommenden Wochen und Monaten wieder was Neues zu lesen gibt, dann über Reutlingen und die Region. Aber die hat’s auch in sich, wie auf dieser Homepage ja auch deutlich zu erkennen ist. Viel Spaß beim Weiterblättern. Und seid herzlich gegrüßt.

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