Ich bin so unglaublich müde. Morgens kurz nach dem Aufstehen, ich bin noch gar nicht richtig wach, habe gerade geduscht und gefrühstückt, da könnte ich schon wieder ins Bett gehen. Fühle mich unendlich müde. Habe ich an dem Tag einen Zeitungstermin, muss ich Texte schreiben – also, wenn ich so richtig hart arbeiten muss – kriege ich das gerade noch so einigermaßen gut auf die Reihe. Aber wehe, wenn die Anspannung nach der Arbeit ganz plötzlich nachlässt. Dann überfällt mich eine derart massive Müdigkeit, dass ich denke: Wenn ich mich jetzt nicht gleich hinsetze oder hinlege, falle ich in mir zusammen. Dann liege ich mit meinen Knochen und allem anderen völlig unsortiert auf dem Boden. Und alles nur, weil ich so derart saft- und kraftlos bin, dass ich mich kaum mehr auf den Füßen halten kann. Wahnsinn. Woher kommt das, frage ich mich. Bin ich von der Frühjahrsmüdigkeit nahtlos in die Sommererschöpfung und von dort in die Herbstschlappheit übergegangen? Bevor ich schließlich in den Winterschlaf verfalle? Oder hat mich die Schlafkrankheit erwischt? Soweit ich weiß, bin ich zwar nicht von einer Tsetse-Fliege gestochen worden, die gibt es ja nicht bei uns. Noch nicht. Oder doch? Egal. Dann wären die Beschwerden wohl noch viel extremer.
Vielleicht aber kommt die Erschöpfung auch von der Corona-Impfung, fällt mir gerade ein. Ich bin doppelt-geimpft, habe aber vorher einen Bericht in der ZEIT gelesen: Da erklärten Menschen, warum sie sich nicht impfen lassen. Vielleicht haben die ja gar nicht so unrecht, denke ich jetzt. Vielleicht hat mich ja Bill Gates erwischt? Vielleicht sind ja die ganzen Elektrochips (die jetzt in der Auto- und in allen sonstigen geräteherstellenden Industrien fehlen) beim weltweiten Impfen in die Menschen verpflanzt worden? Also in flüssiger Form, per Injektion, rein in die Körper gehauen – und jetzt werden wir Geimpfte alle ferngesteuert. Das muss es sein. Das ist’s. Aber: Flüssige Chips? Das wäre ja quasi wie Kartoffelchips getrunken. Also ohne knisternde Tüte, ohne krachende Geräusche im Mund. Ohne den unnachahmlichen Geschmack, der einen stets dazu auffordert, immer weiter, immer mehr zu essen. Bis die Tüte leer ist. Und dann hinterher die Gewissensbisse, schon wieder so sinnlos reingehauen und nicht widerstanden zu haben. Na, wenn das mal keine Fernsteuerung ist. Mit Sicherheit hat Bill Gates auch da seine Finger im Spiel. Wahrscheinlich sind in den Kartoffelchips Microchips versteckt, die uns auffordern, immer mehr von dem Zeug in uns reinzuschaufeln.
Obwohl. Bill Gates soll doch so ein Gesundheitsapostel sein. Der mit seinen Dollar-Milliarden Aids ausrotten will. Oder war’s Malaria? Oder beides? Wer weiß das schon so genau. Wahrscheinlich will er demnächst auch noch das Rauchen und Alkohol verbieten. Und Zucker obendrein. Dabei habe ich doch ein Recht auf ungesundes Verhalten. Ein Recht auf Krankheit. Ein Recht, mich selbst zu verseuchen. Wollen mir die denn auch noch die letzte Freiheit nehmen, die mir hier noch bleibt? Ich glaub, ich spinne. Und überhaupt: Immer wieder die Amis. Da schwappt doch jeder saublöde Trend von denen über den großen Teich. Vom Jazz über Feinstrumpfhosen bis hin zu Skateboards und Gangsterrap. Habe ich alles noch nie gebraucht. Vor allem Fein… Apropos: Bill Gates ist doch auch Amerikaner. Und die sind doch jetzt aus Afghanistan abgezogen. Und weil die Amis weg sind, kann die deutsche Bundeswehr auch nicht mehr bleiben. Mit katastrophalen Folgen für die einheimischen Ortskräfte, die dem ausländischen Militär 20 Jahre lang treue Dienste geleistet haben. Und sich nun vor Angst sogar an startende Flugzeuge hängten. Überlebt hat das mit Sicherheit niemand. Wie groß muss die Angst vor den Taliban gewesen sein, dass Menschen zu solchen Verzweiflungstaten greifen? Die westlichen Regierungen haben versagt, hat nicht nur Außenminister Ingo Maas gesagt. Oder wie der heißt. Und jetzt? Was passiert jetzt mit den Ortskräften und ihren Familien nach dem Abzug des ausländischen Militärs? Werden sie abgeschlachtet? Da muss doch was getan werden. Da muss man doch einschreiten. Bill Gates. Das wäre doch was für dich, da müsstest du doch was tun. Fernimpfung. Wenn das mit flüssigen Chips schon klappt, dann müsste das doch auch über größere Entfernungen funktionieren. Alle Taliban fernimpfen. Mit Nächstenliebe vollpumpen. Mit Nachsicht, Brüder- und Schwesterlichkeit. Mit Verantwortung für ihr eigenes Volk. Und vor allem für die Frauen und Mädchen darunter. Das wär’s. Aber vielleicht sollte man mit dieser Impfung zunächst mal bei uns anfangen. Und schauen, was dabei rauskommt. Ein Volk voller Nächstenliebe. Wir sind alle gut drauf. Alle umarmen sich. Sogar SUV- und Fahrradfahrer. Ossis und Wessis. Grüne und AfD’ler. Nicht auszudenken.
Komisch. Ich bin plötzlich gar nicht mehr müde. Wie so eine tolle Idee doch beflügeln kann. Und die Müdigkeit verschwindet im Nu. Aber ganz plötzlich, ich merk’s schon wieder, ja da kommt sie, ich fühle es wieder. Diese unendliche, …. unbeschreibliche Erschöpfung. ….. Vielleicht sind die … Themen dieser Welt ….. einfach zu …. Chhhhrrrr. Pfüüüüü. Chhhhhrrrr.