Am Wochenende waren wir mal wieder unterwegs. Wir hatten unsere Pferde gesattelt, um in den Wilden Westen zu reiten, also in den Westen vom Übersberg, ins Arbachtal, vorbei an einem alten Saloon. Hatte geschlossen. Klar – Corona. Doch dann befanden wir uns schon am Fuß der Schwäbischen Rocky Mountains. Wir sahen Berge überall, hier und dort, everywhere. Und wir entdeckten Rauchzeichen. Die sich stellenweise sehr verdichteten. „Was wollen die uns sagen“, fragte ich Bine zweifelnd. „Wart gschwind, ich frag mal meine Wolken-App“, sagte sie. Ich wartete. Und wartete. Und sah mir inzwischen die Landschaft um uns herum an. Wie schön. Frühling. Und ich entdeckte einen Indianer. Im Arbachtal. Und er sagte: „Macht euch bloß vom Acker, Ihr Reutlinger oder ich werfe diesen Kuhschädel nach euch.“ Bine hielt das zunächst für einen Scherz, doch als der Indianer ausholte, war sie wie der Blitz davongeeilt. Ich kam kaum noch hinterher, sie raste im Turbo-Galopp Richtung Reutlingen Wir querten diese Pferdeunterführung und hatten unser Ziel schon fast erreicht: Endlich wieder im sicheren, sauberen, aufgeräumten Reutlingen. Wo es zwar nicht grünt und blüht, dafür aber richtig tolles Eis zu haben ist. Ein Augenschmaus. Wie man deutlich sieht. Gestört wurde der Genuss einzig durch diesen Typ. „Hinweg mit euch und eurem Eis“, tönte der alte Willi, der Erste. „Der hat doch was am Helm“, meinte Bine. Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Hause. Und überlegten uns dort ein Thema für die nächste Geschichte. Über das Impfen zum Beispiel. Oder so. Oder eher doch nicht. Mal sehen. Unterwegs im Wilden Westen 0 By Norbert Leister on 10. Mai 2021 Bildergeschichten Share. Twitter Facebook Pinterest LinkedIn Tumblr Email