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Wir hatten einen Tipp bekommen: Oberhalb von Metzingen sollte ein ganz heißes Ding laufen.
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Schnee sollte dort vertickt werden. Massenhaft. Reinstes Kokain.
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Eine extrem gewiefte Bande hatte unglaubliche Linien von dem Stoff auf Bäume gezogen. Eine Riesendrogenparty sollte dort steigen.
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Wir, Kommissar Markus, und ich, Sonderermittler Cantanderständ, waren ins Blaustichmilieu eingestiegen.
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Bis nach Glems waren wir einem Schneetransporter gefolgt,
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mit ein wenig Glück konnten wir die Bande mit dem Codenamen „Goldenes Herz“ hier schnappen.
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Wir hatten keinen Aufwand gescheut und Drogenhunde eingesetzt.
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Und sogar zwei Undercover-Agenten waren geordert worden.
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Allerdings arbeiteten wir unter erschwerten Bedingungen: Arktische Kälte begleitete uns auf dem Einsatz.
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Und die Spuren, die sich vor uns auftaten, waren nicht eindeutig.
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„Ich habe mfrmpffgrmmmmf“, gestand unser Informant „Chapeau Bleu“ ziemlich unverständlich.
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„Ond i kann euch ois saga“, sagte „Coulored Cap“. „Dui Party goht scho bald los, ihr miassad uff de Drogekurier achta.“
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Tatsächlich fielen uns schnell seltsame Gestalten auf, die den Hang hinaufstrebten.
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Und der mit dem Rucksack. „Halt stehenbleiben“, riefen wir. Doch der vermeintliche Kurier schlug sich in die Büsche.
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„Und die da“, fragte ich Kommissar Markus. „Nee, die feiern Weihnachten nach.“
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Doch dann tat sich eine vielversprechende Spur vor uns auf. Wir folgten ihr.
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Wenige Meter später trafen wir auf das zentrale Gebiet des Geschehens.
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Tatsächlich strömten schon bald scharenweise junge Menschen zur großen Party.
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Zusammen mit ihnen kamen wir nach steilem Aufstieg auf die Anhöhe über Metzingen,
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der eisige Ostwind hatte Strukturen wie von einer Gebirgslandschaft auf dem Boden geformt.
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Kommissar Markus schützte sich gegen den Eiswind so gut er konnte.
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Halb blind mit Eiszapfen vor den Augen wären wir fast gegen dieses Schild gelaufen. „Hier sind wir richtig“, sagte Markus.
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„Hat nicht die heiße Olga Fels felsenfest behauptet, dass sie ihr Felsenfest hier feiern will?“
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„Stimmt“, sagte ich. Kaum hatten wir uns umgedreht, erblickten wir meterweise Kokain-Linien auf den Bäumen.
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„Das muss ich festhalten“, sagte ich. "Damit können wir einen massiven Schlag gegen das Blaustichmilieu führen."
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„Hier guck“, sagte ich. „Schneekristalle überall – überall Kokain.“
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„Und schau da – Drogenkuriere, die wollen sich aus dem Staub machen.“
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„Halt stehenbleiben, Hände hoch“, rief ich ihnen hinterher. Vergeblich.
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„Da, noch ein Kurier – oder eine Kuriesane“, rief Markus.
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„Die flüchtet in Richtung Metzingen“, rief ich. Durch unser Geschrei
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wurden auch Feierfreudige aufgeschreckt, die hier flohen
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in Richtung Glems und Achalm. „Kein Problem“, rief
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„Coulored Cap“ – „i han älles im Kaschde“.
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„Und ich hab alle anderen gefilmt, alles easy“, rief ich, während Kommissar Markus zufrieden lächelte. Er hatte schon das SEK
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Backhaus Glems informiert. „Die sammeln alle Beteiligten unten im Tal ein“, so Markus.
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Und so beendeten wir erfolgreich unser Abenteuer „Schnee“ dort, wo sich Fuchs …, nein, Sonne und Mond „Gute Nacht“ sagen.
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Nach getaner Arbeit ließen wir Schnee und Eis hinter uns – und freuten uns über einen weiteren unglaublichen Tag. „Wer glaubt denn sowas“, fragte „Chapeau bleu“ ungläubig. Wir antworteten einfach – nichts.
Kriminell: Dem Schnee auf der Spur
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