-
Habt Ihr das am Samstag auch gesehen? Ein seltsam gefärbter Himmel, der irgendwie bedrohlich aussah. Saharasand sei das, so hieß es im Radio.
-
Kommt die Wüste jetzt so schnell zu uns, fragte ich mich? Ist es schon so weit? Panik ergriff mich.
-
Und ich dachte: Höchste Zeit, um dem Leben noch ganz schnell etwas Würze zu verleihen.
-
Und ganz viel Farbe.
-
Und sollten wir angesichts der Bedrohung nicht alles stehen und liegenlassen?
-
Ich fragte unseren Küchenchef. Doch der kratzte sich nur verlegen unter dem Krönchen.
-
Und Charlie, das Schaf? „Mach mal langsam“, sagte es.
-
Schnups, die Schnecke, stimmte zu. „Ganz langsam.“
-
„Aber die Zeit läuft“, sagte ich. „Ich bin keine 25 mehr wie auf dem Bild hier.“
-
„Blubb“, sagte Fidel, der Fisch. Wir beschlossen, uns den Saharasand genauer anzusehen.
-
Das war schon seltsam, wie orange-beige der Himmel sich präsentierte. Die Stromleitungen
-
verschwanden quasi im Nichts. War das das Ende? Das Ende
-
der Stromversorgung. Das Ende von WLAN und Internet? Das Ende aller Kommunikation? Und wurde womöglich sogar
-
die Marienkirche vom Saharasand verschüttet?
-
„Ach, Quatsch“, rief Bine, wie immer extrem optimistisch. „Schau doch nur, selbst im Winter gibt es diese Farbenpracht in den Gärten hier.“
-
„Die Welt ist so wunderbar bunt.“
-
„Und dazu braucht es gar nicht viel, keinen SUV oder Sportwagen, ein kleiner Fuhrpark reicht.“
-
Ja, dachte ich. Hatte sie nicht Recht? Selbst die braunen Blätter sind doch eigentlich farbig. Irgendwie.
-
Oder die Flechten hier. Supergrün.
-
Und selbst vor dem bösen Stacheldraht machen Leben und Farbe nicht halt.
-
Und was machen die Beiden hier? Was gibt es da zu sehen?
-
Ach so: Der Georgenberg. Umhüllt von Saharastaub und Nebel. Sieht schon bedrohlich aus. Doch was soll’s, komm
-
wir fahren ganz weit weg … was? Ach so, klar, geht ja nicht. Na dann,
-
machen wir’s wie dieser Typ im Gebüsch, lass uns einen guten Wein schlürfen, die Welt ist
-
farbig. Und hier bringt die junge Frau schon Nachschub.
-
Und dieses Mädchen rief: „Die Welt ist schön,
-
komm, wir gehen nach Hause, ich
-
backe einen Kuchen, dann sieht die Welt gleich noch viel schöner aus.“
-
"Alles klar“, sagte ich erfreut. Wie einfach so Saharastaub doch aus dem Kopf vertrieben werden kann …
Saharasand
0
Share.