Am vergangenen Sonntag werden wir oberhalb von Glems Zeuge von einem unglaublich-spektakulären Ereignis. Wir blicken durch diese extra für uns aufgestellten Fernrohre und erblicken nicht nur die Pastorenbirne, die auch Frauenschenkel genannt werden soll, Nein, wir sehen auch zwei Gleitschirmflieger, die plötzlich hinter einem Hügel auftauchen. Wir nähern uns und sehen, wie sie sich für einen bislang unbekannten Wettkampfsport bereitmachen – Gleitschirmfußball. Hier holt der Spieler mit dem gelben Schirm aus und haut den Ball mit voller Wucht über die Spitze dieses Strommastens. Sensationell. Ein Fan lugt begeistert hinter einem Baum hervor, während die Anhänger des anderen Spielers sich enttäuscht abwenden. Doch nun sieht der Gegner seine Chance gekommen: „Das kann ich besser“, ruft der Spieler mit dem orangenen Schirm, er nimmt Anlauf und ruft: „Ich hau die Kugel bis zum Fernsehturm nach Stuttgart.“ Die gegnerischen Fans halten vor kaum auszuhaltender Anspannung den Atem an oder blicken wie in Stein gemeißelt dem Geschehen zu. Ein anderer gibt sich extrem gelassen, doch die Kugel liegt auf dem Punkt, der Spieler muss nur noch mit einem kräftigen Rums verwirklichen. Die Spannung wächst ins Unermessliche, ein letzter Anlauf und … … das gibt’s doch nicht, der Spieler ist über die Kugel hinweggeflogen, hat sie verpasst – was für ein Drama. Den Fans des orangenen Fliegers stehen die Haare zu Berge. Und dann der Schlusspfiff. Aus vorbei. 1:0 endet dieses wahnsinnige Spiel. Kein Sport für Weicheier. Der haarigste Fan von allen kann sich vor Begeisterung kaum mehr auf seinem Ast halten. Wahnsinn. Gleitschirmfußball. Und der Preis für den Sieger dieses betörenden Finales – ein Baum voller Pastorenbirnen. Na dann. Prost Mahlzeit. Und Amen. Gleitschirmfußball 0 By Norbert Leister on 28. September 2020 Bildergeschichten Share. Twitter Facebook Pinterest LinkedIn Tumblr Email