Am vergangenen Sonntag waren wir unterhalb vom Gönninger Roßberg unterwegs. Ein weiterer Premiumwanderweg, der aber auch einen Jägerweg kreuzte. Warum der so heißt, wurde uns schon bald verdeutlicht. Und warum hochgehkämpft? Naja, zunächst kämpften wir uns durch einen ganzen Wald von Riesenpilzen. Dann durch gigantische Spinnennetze. Igitt. Aber, damit nicht genug - ein Bogenschütze hatte offensichtlich auf mich angelegt und mich fast erlegt. Im allerletzten Moment war es mir gelungen, den Pfeil abzufangen. Dennoch war ich ziemlich wütend und rieb mir meine leichte Verletzung am Arm. Dann hielt ich Ausschau nach dem Schützen, doch weit und breit, keine Spur von ihm. Hatte er sich unter die Schafherde gemischt? War einer aus diesem Trio etwa der Schütze im Schafspelz? Oder hatte sich der verkappte Indianer gar hinter dem Rind versteckt? Wir fanden zumindest Spuren des Schützen, hier Reste seines Müsli-Frühstücks. Und dort sein Mittagessen: Buchensalat. Und dann trafen wir auf seine Wohnung. Da stand ja sein Name auf dem Schild. Ich klingelte, klopfte, rief – nichts. „Wenn ich dich erwische, du, du, du …“, stammelte ich. „Beim nächsten Mal, da tanz ich mit dir den Herbstzeitlosen-Tango“, rief ich. „Oder ich lass dich fauliges Holz nagen, du, du, du Schütze, du“, sagte ich, wandte mich ab und lief mit Bine in Richtung Reutlingen. "Oh, du Grasdackel", sagte Bine, als sie endlich mal zu Wort kam. "Schau mal her." Sie zeigte mir ein Foto, aus dem eindeutig hervorging, dass ich völlig blind in einen Ast an einem Baum hineingelaufen bin. Peinlich berührt sagte ich einfach mal - gar nichts mehr. Schütze 0 By Norbert Leister on 15. September 2020 Bildergeschichten Share. Twitter Facebook Pinterest LinkedIn Tumblr Email