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Am Freitag wandelten wir auf den Spuren der Geheimorganisation „Cheval liberté“ – Freiheit für das Pferd.
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Wir folgten dem Anhänger vor uns – und kamen zum Fohlenhof nach St. Johann.
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Auf einer Koppel stießen wir auf eine ganze Reihe halbjähriger Foh-len – oder halt
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das war das falsche Bild. Hier seht ihr die Fohlen. Araber, Schwarzwälder, Kirschtorte … nein, das war doch wieder was anderes.
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Als die Jungpferde uns hörten, steckten sie ihre Köpfe zusammen, sie schienen sich heimliche Botschaften weiterzugeben.
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Und ehe wir reagieren konnten, hatten sie das Gatter vor uns zuge-worfen – wir waren gefangen.
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„Ich will hier raus“, rief Bine und rüttelte am Tor – das auch noch mit Strom gesichert war.
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Todesmutig zwängte ich mich hindurch – erhielt einen Stromschlag und
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Bine hatte es mir gleichgetan. Danach wandelte sie wie eine Ägypterin.
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Sie versuchte, ihre Beschwerden auszuspucken – wo doch eindeutig hinter dem Brunnen stand: Saugstelle.
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So schritten wir weiter dahin und plötzlich entdeckte Bine
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ein unglaubliches Ding, das ihr die Sprache verschlug:
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der Schuh eines Riesen, der
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unter diesem gigantischen Turm hervorschaute.
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Wir klopften an die Holztür, es erschien eine junge Frau (Bine übernahm hier eine Doppelrolle).
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„Wa witt“, fragte die Turmwächterin. „En Moschd“, sagte ich.
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„Hemmer it“, sagte sie. „Aber I verrat Ihne was“, betonte sie geheimnisvoll und
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sie ging voraus und führte mich zum Turm hinauf.
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Oben angelangt, zeigte sie mir die wunderbare Welt der Schwäbischen Alb.
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Angesichts dieser Pracht verwandelte sich die Turmwächterin wie durch Zauberhand zurück in meine Bine und ich erklärte ihr:
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"Ich werde dich immer lieben, du meine unglaubliche Schauspielerin. "
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So sagten wir der Alb Ade, freuten uns des Lebens – und vergaßen all das mit „Cheval liberté“.
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Sollten sie sich doch selbst befreien, die haben uns doch zuerst eingesperrt. Pah.
Pferdebefreiung
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