Streikende Osterhasen in Reutlingen

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Reutlinger Eine-Welt-Verein weist am Samstag mit einer Aktion auf dem Marktplatz auf extreme Armut und Kinderarbeit im Kakaoanbau hin

Haben Sie sich schon mal mit einem streikenden Osterhasen unterhalten? Möglich war das am Samstag auf dem Reutlinger Wochenmarkt, da spazierten Sonja Stockinger-Zügel, Günther Banzhaf und weitere Aktive im Osterhasenkostüm zwischen den Marktständen hin und her und führten manch intensives Gespräch. Auch mit den Marktbeschickern, wie der streikende Hase, Stockinger-Zügel, betonte: „Die Verkäufer hier waren sehr offen für das Thema, weil es auch bei ihnen um faire Preise geht“, so die ehemalige Lehrerin und Aktive des Eine-Welt-Vereins, der hinter der Aktion stand.

„Es geht dabei auch um Kinderarbeit – rund 1,5 Millionen Kinder arbeiten in Westafrika unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen, weil ihre Eltern sich keine bezahlten Arbeitskräfte leisten können“, so Sonja Stockinger-Zügel. Grundsätzlich würden etwa 5,5 Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die Schokolade für den Weltmarkt anbauen – die allermeisten aber in extremer Armut leben, wie Günther Banzhaf erläuterte. Von dem Verkaufspreis einer Tafel Schokolade erhalten die Kakaobauern nicht einmal 7 Prozent – dahingegen kassieren Supermärkte (mit 44,2 Prozent) und die konventionellen Schokoladenhersteller (35,2 Prozent) den Bärenanteil, so der Eine-Welt-Verein. „Das ist nicht fair“, sagten die streikenden Hasen am Samstag auf dem Reutlinger Markt.

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