Von Kuhbier nach Katzenhirn

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Brasilien ganz in der Nähe von Kalifornien? Beides sind Ortschaften in Schleswig-Holstein, an der Ostseeküste. Ebenfalls in dem nördlichsten Bundesland findet sich die Gemeinde Grönland, zwischen Hamburg und Itzehoe. Verrückt, oder? Und wenn du nach Amerika, Norwegen oder Russland willst – das sind alles Kommunen, die in Niedersachsen zu finden sind, gar nicht weit voneinander entfernt. Und in der Rhön, dem Mittelgebirge im Dreiländereck Hessen, Bayern, Thüringen kann man – unglaublich – durch Bremen fahren. Auf der Suche nach kuriosen Ortsnamen, wird man selbst in der Nähe von Reutlingen fündig. Upflamör, klingt doch putzig, oder? Eher bedrohlich erscheint der Ort Killer. Kann man sich vorstellen, auf die Frage „Woher kommst du?“ zu antworten: „Ich bin ein Killer“? Lustig erscheinen die Namen der Orte im Filstal: Süßen, Gingen, Kuchen. Alle nacheinander an der B 10. Fehlt nur noch Essen. Dann hieß das „Die Süßen Gingen Kuchen Essen.“ Oder mit einer Namensumstellung und den beiden Kommunen davor hinzugefügt: „Die aus Göppingen und Salach Gingen Süßen Kuchen Essen.“ Doch tatsächlich kommt nach Kuchen nicht etwa Essen (die Stadt liegt ja schließlich im Ruhrgebiet), sondern Geislingen an der Steige.

Grundsätzlich könnte man sich fragen, ob man in Deppenhausen leben wollte? Oder in Altenheim? Da kommen wir womöglich zwangsläufig hin, wenn wir alt genug werden. Auch vielleicht an einen Ort namens Ewigkeit – den gibt’s tatsächlich in Bayern. Genauso wie Pups. Aha. Auch Aha ist ein Ort, am Schluchsee im Schwarzwald gelegen. Da kann man ja nur Lachen. Oder auch die gleichnamige Gemeinde in der Nähe von Memmingen besuchen. Allerdings trumpft der Osten der Republik ebenfalls mit ungewöhnlichen Namen auf: Biere, Kuhfraß, Kneipe, Lederhose oder Wildetaube, Schwarzer Kater und Allmosen sind nur ein paar Beispiele. Besonders schön auch Barby. Wenn ich dort wohnen und sagen würde „Ich komme aus Barby“, dann müsste  die Antwort zwangsläufig heißen: „Was? So siehst du aber nicht aus.“ Barby liegt übrigens fast auf einer Höhe mit Hundeluft. Weiter entfernt, fast schon an der polnischen Grenze, warnt hingegen der Ort Siehdichum – und das nicht zu Unrecht. Vor allem wenn die Gemeinden Horst und Karin gemeinsam mit Schabernack selbigen treiben. Und wenn Ohnewitz die Göttin im Regenmantel mit dem Pinkler nach Knoblauch fährt, um dort mit Achim zusammen Büchsenschinken vor Himmelpforten zu Essen. Und dann auch noch die Krätze zu kriegen. Ist das noch Witzigmänn? Oder zum Jucken, Scheuern, Hecheln, Stammeln? Oder sollte man denn doch eher in Abdeckerei Katzenhirn mit Kuhbier begießen? Aua (bei Bad Hersfeld).

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