Blütenrundgang und Gerhard Schröder – 16. Woche 2022

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Mariupol ist wohl bis auf das Stahlwerk von den Russen eingenommen worden. Jeden Tag kommen Meldungen in den Nachrichten, dass eine bestimmte Anzahl Zivilisten getötet wurden. Über getötete Soldaten kommt nie was.

Aber: Sind wir schon abgestumpft? Belasten uns die täglichen Schreckensmeldungen nicht mehr? Schalten wir ab, um das Grauen nicht mehr ertragen zu müssen? Ist unser Mitgefühl abgestorben? Und dann dieses Theater um die Lieferung schwerer Waffen. Gestern Dienstagabend,  die Meldung: Kanzler Scholz will jetzt doch schwere Waffen liefern, also Panzer. Warum? Nach Absprache mit den anderen Ländern, hieß es. Wenn das noch länger dauert, brauchen die europäischen Länder vielleicht gar nichts mehr liefern. Natürlich hängen viele Fragen dran. Natürlich ist es mit Sicherheit nicht so einfach, die Panzer überhaupt „an die Front“ zu bringen. Natürlich besteht die Gefahr, die Putin ja selbst genannt hat: Dass er chemische oder/und Atomwaffen einsetzen könnte. Außenminister Lawrow hatte am gestrigen Dienstag erst gedroht, dass es zum Dritten Weltkrieg kommen könne. Mit dem Einsatz von Atomwaffen. Wann ist der Punkt erreicht, dass diese Idioten das tatsächlich tun könnten? Würden sie tatsächlich so weit gehen, die ganze Welt und damit auch sich selbst zu zerstören? Eine Frage, die wir nicht einfach so vom Tisch wischen können. Aber: Können oder dürfen sich der Westen, die Unterstützer der Ukraine, von den Drohungen so einschüchtern lassen, dass sie selbst bei Atomwaffeneinsatz weiter stillhalten sollen? Können? Dürfen oder müssen?

Heute, Mittwoch, 27. April, kam die Meldung: Russland stoppt die Gaslieferungen nach Polen. Wie weit ist es dann noch, dass auch der Gashahn für Deutschland zugedreht wird? Vielleicht sollte man sich an erster Stelle fragen, wie Polen den Verlust wettmacht. Oder welche Schäden die polnische Wirtschaft davonträgt. Für Deutschland fließt ja – oder müsste man sagen: strömt ja – das Gas weiter ins Land. Vorerst. Hat da womöglich Gerhard Schröder seine Finger im Spiel oder im Hahn? Sorgt er dafür, dass weiter Gas hierher fließt? Damit wir weiter warm duschen können? Und die Fabriken weiter produzieren? Vermittelt Schröder womöglich zwischen Scholz und Putin – und kassiert dabei kräftig ab? Wer weiß das schon so genau. Aus der SPD austreten will er ja wohl nicht. Also Schröder. Trotz Aufforderung der Parteivorsitzenden Saskia Esken. Und habt Ihr gehört oder gelesen, dass Schröder als Ex-Kanzler ein Büro finanziert bekommt, das die Steuerzahler im Jahr rund eine halbe Million Euro kostet, allein an Personalkosten für fünf Mitarbeiter? Da drängt sich natürlich die Frage auf: Was machen fünf Mitarbeiter für einen Menschen, der mal Kanzler war? Däumchendrehen für mindestens 10 000 Euro im Monat? Schröder selbst kriegt ja wohl als Ex-Kanzler „nur“ rund 8300 Euro pro Monat, sagt die WAZ. Hinzu kommen allerdings nach den Worten der Westdeutschen Allgemeinen Bezüge für seine Tätigkeit im niedersächsischen Landtag und für die im Bundestag. Und dann natürlich noch seine Tätigkeiten für Gazprom bzw. Rosneft. Und für einige weitere Firmen, für die Schröder was tut. Ja genau – was tut er da? Außer repräsentieren? Das kann ja schon anstrengend genug sein. Zigarren-Gerd lässt sich’s auf jeden Fall gut gehen – „sein Vermögen wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt“, sagt die WAZ. Nun ja. Wer hat der hat. Und wer kann der kann. Schröder konnte schon immer. Und wenn’s nur heiraten und scheiden war. Solche Scheidungen sind teuer. Da muss man(n) bzw. Schröder schon gucken, wo er bleibt.

Ich persönlich mag mich gar nicht mit Gerd beschäftigen. Und mit Geld auch nicht. Glücklicherweise brauche ich nicht viel und verdiene genug, um damit leben zu können. Ich habe mich jetzt in den Osterferien lieber damit beschäftigt, alte Glossen wieder zu entdecken, die ich vor vielen Jahren geschrieben habe. Erschienen sind die im Metzinger-Uracher Volksblatt oder in den Reutlinger Nachrichten. Eine Freude ist das, so manches Werk wieder zu lesen – und auch in dem zeitlichen Rahmen zu sehen. Manche dieser kurzen Glossen setze ich auf diese Homepage, ich hoffe, dass Ihr auch ein wenig Freude an ihnen finden könnt.

Am vergangenen Sonntag war ich für die Zeitungen mit Bine bei einem Rundgang durch die Streuobstwiesen in Ohmenhausen. War trotz Dauerregen und sehr kühlen Temperaturen ein Erlebnis. Bine war ganz begeistert. Vor allem von einem der Guides, Joachim Löckelt, als der beim Blick über die Streuobstwiesen und auf den Albtrauf Eduard Mörike zitierte. „Frühling lass dein blaues Band.“ In strömendem Regen. Schön. Und dann gab’s als Abschluss sogar noch Spanferkel und eine rote Wurst. Lecker.

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