Zwischen Hitze und heftigem Regen – Genussmarkt in Dapfen

0

Der 16. Genussmarkt in Dapfen präsentierte sich mit zwei sehr unterschiedlichen Tagen am vergangenen Wochenende

Seit 18 Jahren gibt es das „Lagerhaus“ in Dapfen, seit 16 Jahren den Genussmarkt, der am vergangenen Wochenende erneut Gäste von nah und fern anlockte. „Der Genussmarkt gehört einfach dazu“, sagte Eberhard Laepple, der zusammen mit seiner ganzen Familie beides als touristische Attraktionen in den Ort gebracht hat. „Das ist ganz toll, wie ihr das macht“, lobte eine Besucherin am gestrigen Sonntag – trotz strömenden Regens war sie nach Dapfen gekommen.

Offensichtlich lassen sich die Gäste mittlerweile auch von schlechtem Wetter nicht abhalten. Aber: „Die Besucherfrequenz am Samstag war super“, waren sich Laepple wie auch Jörg Fügel einig. Der Sindelfinger war mit seinen „Holzwerkstatt“-Produkten vor Ort, „seit mindestens zehn Jahren bin ich jedes Jahr hier dabei“. Warum? „Es lohnt sich, hierherzukommen.“ Der Genussmarkt sei von Jahr zu Jahr immer größer geworden – nur gestern war es halt nicht so doll. „Aber so ein Regentag ist halt auch drin“, sagte Fügel. Und dennoch: „Dafür, dass es so heftig regnet, sind doch einige Besucher da“, sagte Eberhard Laepple. Er selbst habe sich aus der Organisation in diesem Jahr total rausgehalten, „es ist das erste Jahr, dass meine Kinder hauptverantwortlich alles gestemmt haben“.

55 Aussteller waren vor Ort. „Mehr geht auch nicht, der Platz ist halt begrenzt.“ Eine lange Warteliste gebe es, weil so viele Anfragen da seien. Der Vergleich zum Reutlinger Neigschmeckt-Markt sticht ins Auge, auch wenn in Dapfen „nur“ rund die Hälfte an Ausstellern einen Stellplatz kriegen. Eines sei aber klar: „Diejenigen, die schon mal da waren, wollen das kommende Jahr immer wieder dabei sein“, sagte Laepple.

Manches Mal hätten die Organisatoren dann die Qual der Wahl. Die Auswahlkriterien lauten dabei: Was Besonderes sollte es halt schon sein. Und möglichst nachhaltig. Wie etwa Holzprodukte an einigen Ständen, Holzkunst. Und Kräuter von der Alb, Spezialitäten aus Frankreich und Italien. Und von der Schwäbischen Alb. Aus dem Streuobstparadies. Wobei die Regionalität laut Laepple keine entscheidende Rolle beim Genussmarkt spiele.

Hüte, Kleidung, Öle, Düfte, Käse, Destillate, Gsälz oder Blautopf-Keramik aus Erbach bei Ulm. „Das ist ein sehr netter Markt hier, gemütlich und familiär“, sagte Cosima Wiech. Wild aus der Region war ebenso zu haben, wie Gewürze aus dem „Kräuterland Alb“. Und auch eigenes Bier, Wurst, Kräutersalz, Nudeln – alles vom „Alb-Verführer“. Der ist tatsächlich regional, der Verführer Bernd Kühfuß kommt aus Kohlberg. Und er hatte selbst Cocktails mit dabei. Was da alles drin ist, in so einem Cocktail? „Ganz viel Liebe“, sagte Kühfuß und schmunzelte. Mit hinein kommt aber auch noch selbst gefertigter Hopfen-Sirup, Grapefruit und noch mehr. Lecker.

„Vielen Dank für den verhaltenen Applaus“, sagte Thomas Thompson, der als Zauberer aus Nord-Brandenburg nach Dapfen gekommen war. Eine größere Menschentraube stand in gebührendem Abstand um ihn herum, lächelte amüsiert, hatte beim Applaudieren allerdings Probleme mit dem Schirm – denn es regnete ja immer noch heftig. Im aufgestellten sehr bunten Zelt gab es am Nachmittag noch Kindertheater, Clown und Co, aber auch Seifengießen für Kinder vom Lagerhaus-Team. „Und das Biosphärenmobil ist auch da“, sagte Eberhard Laepple.

Und das Café im Lagerhaus? Das war (auch aufgrund des Regens) am gestrigen Sonntag natürlich rappelvoll. Zumal sich dort deutlich gemütlicher verweilen ließ als auf den Bierbänken draußen. Dort gab es zwar auch leckere Speisen und Getränke. Aber die meisten Bänke waren halt patschnass. „Wir werden dieses Jahr für den Genussmarkt wohl etwas drauflegen müssen“, sagte Laepple.

Die Alpakas waren neugierig: Trotz Dach über dem Kopf streckten sie ihre Nasen in den Regen hinaus.

Share.

Comments are closed.