Mit Aktionen auf dem Marktplatz weiter Zeichen für die Menschenrechte setzen

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Bündnis für Menschenrechte hat bis zum Jahresende ein Programm mit zahlreichen Aktionen auf dem Marktplatz entwickelt   

Jeden dritten Freitag im Monat soll es nach der Vorstellung vom Bündnis für Menschenrechte auf dem Reutlinger Marktplatz abgehen. Aber nicht etwa mit Feier, Party und Gedröhn, sondern mit Aktionen, Nachdenklichem, Herausforderndem, Theatralischem zu den Menschenrechten. So ist es dem Programm der Gruppierung zu entnehmen, die mittlerweile rund 80 Bündnispartnerinnen und Unterstützer umfasst.

Parteien seien bewusst keine darunter, aber zahlreiche Organisationen wie PP.rt, der Stadtjugendring, Weltladen und viele andere mehr. „Es sollte auch erwähnt werden, dass Firmen dabei sind“, betonte Gabriele Janz, die als Einzelperson engagiert. Schöpfer Druck- und Werbetechnik sind ebenfalls dabei wie auch die Bäckerei Berger, das Café Vis-à-Vis.

Gegründet zum Ende vergangenen Jahres zeigten die Bündnis-Aktiven ab Dezember jeden Samstag Präsenz in der Reutlinger Wilhelmstraße. „Die Idee war, mit den Menschen in Reutlingen über die Menschenrechte ins Gespräch zu kommen“, betonte Christian Lawan als einer der Bündnis-Sprecher am Donnerstag beim Pressgespräch.

Höhepunkt der Aktionen war bislang die Demo für Menschenrechte am 26. Januar auf dem Reutlinger Marktplatz mit mehr als 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nun soll es schon am 19. Juli weitergehen, mit einer Aktion von attac Reutlingen-Tübingen: „Es gibt ein Menschenrecht auf soziale Sicherheit“, betonte Katrin Lütjens. Demgegenüber stehe aber die ungeheuer ungerechte Verteilung des Reichtums. Deshalb laute eine europaweite Aktion auch „Tax the rich“, also besteuert die Reichen.

Eine EU-weite „Reichensteuer“ soll eingeführt werden, die Vermögen ab 5 Millionen Dollar (4,6 Millionen Euro) mit 2 Prozent besteuert und ab 1 Milliarde Dollar mit 5 Prozent. „Allein dadurch würde Deutschland rund 85 Milliarden Euro mehr einnehmen“, so Lütjens.

Am Freitag, 19. Juli, soll auf dem Marktplatz auf die Ungleichheit hingewiesen werden, gleichzeitig werden Unterschriften gesammelt. Eine Million Signaturen seien europaweit notwendig, um die EU-Kommission zum Handeln zu zwingen.

Am 16. August geht es auf dem Marktplatz um Rassismus: Die Reutlinger Gruppierung „Blacks connected“ will diesen Programmpunkt gestalten. Am 20. September beherrscht das Thema Flucht und Krieg die Aktion auf dem Reutlinger Marktplatz: Die 3 Musketiere berichten über ihre Aktivitäten, um den Kriegs- und Vertreibungsopfern zu helfen.

Am Freitag, 18. Oktober, tritt eine Gruppe des Theaterpädagogischen Zentrums (TPZ) auf dem Marktplatz auf. „Forum-Theater der Unterdrückten“ wird es dort geben, eine Szene zu einem bestimmten Thema wird gespielt, bei einem zweiten Durchgang derselben Aufführung hat das Publikum die Möglichkeit, einzugreifen. „Man kann dabei was ändern“, berichtete Monika Hunze vom TPZ. Der Rechtsruck in der Gesellschaft könnte dabei aufgegriffen werden.

Die „Omas gegen Rechts“ organisieren die Aktion am Freitag, 15. November: „Es geht darum, wie sich Jugendliche mit Migrationshintergrund in Reutlingen fühlen“, sagte Christine Moll von den „Omas“. Ein Zwiegespräch zwischen einem Vater und einem Sohn werde aufgeführt, es gehe um Diskriminierung – der Vater ist Ägypter, die Mutter Deutsch-Philippinin.

Am Freitag, 13. Dezember, nimmt die Seebrücke Reutlingen das Recht auf Asyl und gerechte Verfahren ins Visier, wie Cornelie Pflüger ausführte. Um 17 Uhr soll es eine Aktion zu einem aktuellen Thema auf dem Marktplatz geben, danach werde abends (voraussichtlich in der Citykirche) ein Referent oder eine Referentin sich tiefer mit dem Thema befassen.

„Wir wollen weiter Präsenz zeigen und Zeichen setzen“, betonte Christian Lawan abschließend. „Gerade nach den Kommunal- und Europawahlen haben wir gesehen, wie dringend nötig es ist, immer wieder auf die Bedeutung der Menschenrechte hinzuweisen.“

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