Reutlinger Eltern-Kind-Initiative Rappelkiste in der Peter-Rosegger-Straße feiert 30jähriges Bestehen
Die Feier zum 25. Geburtstag musste ausfallen, wegen Corona. Also hatte die Reutlinger Rappelkiste, die Eltern-Kind-Initiative weitere fünf Jahre gewartet, um am vergangenen Samstag nun das 30-Jährige zu feiern. Zahlreiche Eltern, Kinder, ehemalige Kinder und ehemalige Eltern, aber auch einstmals Engagierte, Beschäftigte und einfach Interessierte waren am Samstag zwischen 11 und 17 Uhr vor Ort, um Eindrücke zu sammeln, um Bekannte und Freunde zu treffen.
„Vor 30 Jahren wurde die Rappelkiste als Elterninitiative gegründet, einfach weil es viel zu wenige Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige in der Stadt gab“, betonte Bettina Hermes, die selbst schon seit 20 Jahren mit dabei ist. „Erst als Mutter, dann als Vorstand und jetzt als Geschäftsführerin.“ Gefragt war vor drei Jahrzehnten noch ziemlich massiv die Mitarbeit von Eltern – ohne die hätte es nicht funktioniert.
21 solcher Elterninitiativen gibt es heute in Reutlingen, wie Carola Reinmuth vom Dachverband AK Kleinkind am Samstag ausführte. „Dort werden insgesamt um die 430 Kinder betreut.“ Cindy Holmberg zeigte sich als Grünen-Landtagsabgeordnete überzeugt: „Ohne die Elterninitiativen gäbe es heute keinen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Unter-Dreijährige.“
Auch aus diesem Grund seien „Elterninitiativen enorm wichtig“, so Holmberg. Mert Akkeceli (SPD-Gemeinderatsmitglied) hob ebenfalls die Bedeutung der Elterninitiativen hervor: „Ich will mir nicht vorstellen, wie die Situation in der Kinderbetreuung in Reutlingen ohne die freien Träger aussehen würde.“ Und Cathy Hammer betonte als Grünen-Gemeinderatsmitglied: „Die Vielfalt bei der Kinderbetreuung ist auch für die Qualität des Angebots von großer Bedeutung.“
25 Kinder zwischen einem und drei Jahren werden momentan innerhalb von 30 Stunden wöchentlich in der Rappelkiste betreut. Zwar könne die Eltern-Kind-Initiative viele Flächen nutzen – ein Spielplatz ist genauso vorhanden wie die Möglichkeit, einen Turnraum der Eduard-Spranger-Schule mitzubenutzen. Aber: Dass die Flächen im Gebäude der Rosegger-Straße sich über zwei Stockwerke erstrecken und eine steile Treppe zu den Spielräumen im Keller führt – das sei einfach sehr unpraktisch. „Deshalb bräuchten wir dringend neue Räumlichkeiten“, betonte die Geschäftsführerin. Die Miete für die Räume der Rappelkiste sei zwar sehr günstig – aber eben für die Betreuung von Kleinkindern schwierig.