Von fehlendem Wasser am Bodensee, Magnolien, Dammglonker und Frieden

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Zweiter ganzer Urlaubstag Mitte April – es tröpfelte, wir fuhren zum Bodensee, nicht viel mehr als 20 Kilometer entfernt.

Langenargen war unser Ziel, hier eine Seilbrücke über die Argen. Oder den Argen?

Arg war’s auf jeden Fall am Parkplatz. Was für eine Sauerei. Verursacht von

naja, eher Vollpfosten als Sperrpfosten.

Da könnte man schon mal eine Wut kriegen. So eine richtige.

Ob’s helfen würde? Die Bötchen am Bodensee zeigten sich eher bedeckt. Behütet, betütet, noch nicht saisonbereit.

Wie schon erwähnt – es tropfte ein paar Tropfen.

Um den See wieder zu füllen war das allerdings viel zu wenig.

Also wandten wir uns ab von der Argen, liefen nicht lange nach Langenargen.

Schloss Montfort war unser Ziel, wir wollten tanzen gehen –

wo einst König Wilhelm I von Württemberg lustwandelte, ist heute eine Disco drin.

Disco war zu. Wir lustwandelten denn in Ufernähe. Was beweist: Es gibt auch Tulpenblüte außerhalb von Gönningen.

Ein unglaubliches Farbenarrangement.

Eine prachtvolle Lust für die Argen.

Nein, für die Augen.

Der lehnte sehr gelassen an der Kaimauer.

Dammglonker ist sein Name, wie er uns verriet. So heißen übrigens auch die Narren von Langenargen. Wo sie auftauchen, rufen sie: „Sowieso – allweilno.“ Unglaublich, oder?

Früher habe der Dammglonker hier die Schiffe be- und entladen. Deshalb auch die langen Arme.

Langenargen soll übrigens schon mehr als 1250 Jahre alt sein. Nagt deshalb der Zahn der Zeit derart an den Holzstämmen?

Das Häuschen auf der Kaimauer wirkt irgendwie, na, fast wie, ja, wie ein Gemälde von Edward Hopper. Oder?

Bine nahm das Ganze völlig entspannt. Om.

Ich suchte derweil den Durchblick. Durch ein Loch in einem der Metallpfosten am Kai.

Auch malerisch. Das Boot unten gehört übrigens Münchener Zahnärzten. Ich sag’s ja. Die Dentisten.

Plötzlich schwebte der Zeppelin über uns. Klar. Nah bei Friedrichshafen.

Darauf ein Spaghetti-Eis, dachte sich Bine.

Kurz darauf kehrten wir zurück zur Argen. Und fuhren aufgrund der schönen Erinnerung vom vergangenen Oktober –

nach Bad Schachen. Nahe Wasserburg. Herrlich.

so sah es im Oktober dort aus. Auch sehr stimmungsvoll. Aber eben sehr herbstlich. Diesig.

Das Hotel dort wirkt eher – seltsam. Wie aus der NS-Zeit. Vielleicht nicht verwunderlich: Es wurde 1931 und 1937 erweitert. Wer heute eine Nacht dort verbringen möchte – die kostet ab 290 Euro. Ups.

 

Bad Schachen gehört übrigens zu Lindau. Der Blick auf die bayerische Stadt auf der Bodenseeinsel ist berauschend.

Wie sich auch hier zeigt.

Unglaublich auch die Magnolien in dem tollen

Park Lindenhof von Bad Schachen. Mit uralten Bäumen, direkt am Bodenseeufer.

Und damit endete auch dieser schöne Tag nach wundervollen Eindrücken.

Aber nicht ohne den Gedanken an all die Kriege. An Frieden. Jetzt. Wie schön wäre das. Das Plakat klebte übrigens auf der Säule direkt am Ufer des Lindenhof-Parks.

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