In Bodenseenähe und im Pfrunger Ried

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Anfang April war’s, wir hatten vier Tage in Oberteuringen, in Bodenseenähe gebucht.

Typische Obstanbauregion.

Die Blüten blühten. Herrlich.

Alles stand in Reih und Glied, bereit für die nächste Saison.

Klar, in der Nähe von Friedrichshafen, war der Zeppelin nicht weit.

Auf jeden Fall näher als die Schweizer Alpen.

Noch näher waren aber die Frühlingsblüher auf den Wiesen– wie schön, wenn es endlich wieder grün und bunt wurde.

Nein, wir waren da nicht auf dem Holzweg.

Sondern genau richtig. Sozusagen auf Augenhöhe mit den Tieren der Region.

Ja. Und fast sogar auf Zahnhöhe.

Dieser Ziegenbock schaute eher skeptisch – trotz toller Blütenpracht um ihn herum.

Zweiter Tag: Ausflug in eine Moorlandschaft (an der wir sonst maximal vorbeigefahren sind). Es zeigt sich eindeutig: Auch auf dem Weg zum Bodensee lohnt sich so mancher Stopp.

Gewarnt wurde hier vor dem Biber. Ob der die Birken fällen wollte?

Unser Weg führte uns bei herrlichem Wetter aber in die andere Richtung.

Mitten hinein ins Schilfgebiet.

Kleine Aussichtsplattformen verschafften den besseren Überblick.

Genau.

Faszinierende Landschaften eröffneten sich uns.

Ah, da war er ja am Werk, der Biber.

Und hier offenbarte sich uns ein Löwe. Oder Schimpanse. Wer weiß das schon so genau.

Hier auf jeden Fall ein Vertreter des Homo sapiens. Wo rohe Gewalt wirkte.

Das sind typische Moorbewohner. Völlig faszinierend.

Sieht aus wie Wolle am Stiel, heißt Rohrkolben. Hat aber nichts mit Autos zu tun.

Müsste man nur noch spinnen, oder?

Das ist kein Kolben, sondern ein Aussichtsturm.

Sah sehr hoch aus.

War er auch. 34 Meter oder so. Zu hoch für mich und meine nicht vorhandene Schwindelfreiheit.

Dann doch lieber in den Bannwald.

Auf Bohlenwegen durch‘s Moor.

Viele, viele tote Bäume standen oder lagen da herum.

Nicht überall waren die Holzwege vonnöten.

Aber überall waren Moorteiche zu sehen.

Und eine vielfältige Fauna und Flora.

Herrliche Licht- und Schattenspiele

Und eine Ballerina.

Immer wieder Teiche, Tümpel und Seen.

So sieht dann wohl Moorboden aus. Wenn er nicht entwässert und Torf gestochen wird.

Und so sehen Bewohner aus, die sich darin wasserbüffelwohl fühlen.

Oder doch nicht?

Bine hatte auf diesen selten sumpfigen Wegen kein Vertrauen in den Boden.

So sehen Birken aus, die vor sich hinsterben dürfen.

Und so ein einsamer Schwan.

Die hatten ihr Liebesnest schon gefunden.

Und wir suchten den Rückweg – auf diesem extrem federnden Waldwolkenwanderweg, der kein Ende nehmen wollte. Dann aber doch.

Wir hatten es nach rund 10 Kilometern geschafft. Tolle Wanderung. Auf der Rückfahrt waren wir noch auf dem Höchsten. Der heißt so. Und ist die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein.

„Da geht’s lang“, sagte der Hiesel, der mich irgendwie an Franz-Josef Strauß erinnerte.

„Wohin denn, mein Kleiner“, fragte ich. „Na, zurück zur Ferienwohnung, du Bazi“, sagte der nicht ganz so freundliche Franz-Josef. Aber unsere Füße und alle Gelenke dankten es uns, als wir in der Wohnung ausspannen konnten.

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