„Da kocht bei uns das Wasser“ – DLRG-Bezirksmeisterschaften im Mössinger Hallenbad

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DLRG-Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen zum vierten Mal hintereinander am vergangenen Wochenende in Mössinger Hallenbad

Der Lärmpegel war enorm an den beiden vergangenen Tagen im Mössinger Hallenbad. Verwundern durfte das nicht, schließlich waren am Wochenende rund 270 aktive Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer zusammengekommen, um gemeinsam im Mannschaftswettbewerb oder auch einzeln die Meisterinnen und Meister in ihrem Landkreis zu ermitteln.

Die drei Bezirke Reutlingen, Tübingen und Esslingen hatten sich (wie schon gewohnt) zusammengetan – „für jeden einzelnen Bezirk eine eigene Meisterschaft auszutragen, das wären zu kleine Veranstaltungen“, sagte Stefan Hornung als Vorsitzender des DLRG-Bezirks Tübingen.

Die Aktiven aus allen DLRG-Ortsgruppen waren an beiden Tagen nicht nur im Wasser, sie standen während der Wettkämpfe auch am Beckenrand, um ihre Kameradinnen und Kameraden in den unterschiedlichen Disziplinen lauthals anzufeuern. Die verschiedenen Disziplinen orientierten sich allesamt an einem Ziel – wie am besten, schnellsten, effektivsten Menschenleben aus dem Wasser gerettet werden können.

Während am Samstag sich die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer in den unterschiedlichen Altersgruppen in den Mannschaftswettbewerben gemessen haben, traten am Sonntag die Einzelsportler an die Startblöcke. Wie solche Disziplinen aussahen? Nach den Ausführungen von Hornung müssen dabei etwa eine knapp 15 bis 18 Kilogramm schwere Puppe vom Beckenboden nach oben geschleppt werden. Oder die Aktiven mussten Staffeln mit 4mal 50 Meter Hindernisschwimmen absolvieren – was bedeutete, dass sie in der Bahnmitte unter einem Hindernis durchtauchen mussten.

Bei anderen Disziplinen durften Flossen benutzt werden, um eine Person noch schneller retten zu können. „Die Mannschaften und Einzelschwimmer, die hier gewinnen, kommen weiter zu den Landesmeisterschaften in Biberach, die Sieger dort dürfen zu den Deutschen Meisterschaften“, erläuterte Hornung. Danach könne man, im Falle des Erfolgs, an den Europa- und vielleicht sogar Weltmeisterschaften teilnehmen. Doch am vergangenen Wochenende ging es um die unterste Stufe, die Bezirksmeisterschaften. Laut Stefan Hornung ist die Durchführung solcher Wettbewerbe mit einigem Aufwand verbunden. „Aber wir haben ja mittlerweile viel Routine darin“, sagte der Tübinger Bezirksvorsitzende.

Eigentlich wechsle der Austragungsort jedes Jahr – in Mössingen waren die Bezirksmeisterschaften am vergangenen Wochenende nun allerdings schon zum vierten Mal hintereinander. „Nächstes Jahr sollten sie eigentlich in Esslingen sein, aber da gab es schon Signale, dass die Durchführung dort im Hallenbad schwierig sei“, sagte Stefan Hornung. Signale gab es am Samstag auch schon von Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander, der sich selbst einen Eindruck von den Wettkämpfen vor Ort verschaffte: „Wenn terminlich nichts dagegenspricht, können die Bezirksmeisterschaften auch 2026 hier durchgeführt werden“, so der OB.

Lob verteilte er zudem an die Ortsgruppe Mössingen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft: „Die Aktiven der DLRG helfen uns immer in der Freibadsaison, über die Unterstützung sind wir sehr froh“, so Bulander. Rund 1400 Mitglieder zählt der DLRG-Bezirk Tübingen, dennoch es nicht so ganz einfach, die notwendigen Kampfrichter für die Wettbewerbe zu finden.

Denn: „Jede Ortsgruppe muss eine Kampfrichterin oder einen Kampfrichter mitbringen“, erläuterte Hornung. „Meist sind es Eltern oder Großeltern der Aktiven, die sich bereit erklären.“ Aber auch die müssen ausgebildet sein. Und sich weiterbilden. Wichtig sei die DLRG aber nicht nur in den lebensrettenden Funktionen, sondern auch bei den Schwimmkursen, wie Hornung berichtete. „Da kocht bei uns richtig das Wasser.“

Die Anfängerkurse seien enorm nachgefragt „und da bleibt immer auch der eine oder die andere bei uns hängen“, so Hornung. Will heißen: Um den Nachwuchs macht sich der Bezirksvorsitzende keine großen Sorgen. Aber: „Uns fehlen eher die Älteren, die in den Ortsgruppen Verantwortung übernehmen.“

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