Reutlinger Stadtführungen stellen sich auf neue Füße – Bessere Vermarktung unter Dach von Stadtmarketing und Tourismus (StaRT)
„Entdecken und Erleben“ – unter diesem Motto bietet zukünftig das Reutlinger Stadtmarketing und Tourismus (StaRT) die bekannten Stadtführungen an. Aber nicht nur. Es kommt noch mehr dazu: „Wir wollen neue, frische Impulse setzen“, sagte Anna Bierig als StaRT-Geschäftsführerin am Donnerstag beim Pressegespräch. Eine „Genuss-Ver-Führung“ biete etwa eine „kulinarische Entdeckungsreise durch Reutlinger Läden, in denen Wein, Kaffee, Tee, Pralinen entdeckt und probiert werden können“, so Bierig.
(Foto: MIt Stadtführerinnen und -führern vor dem Tübnger Tor.)
Außerdem werde eine Reutlinger Weinwanderung angeboten, die aus der Innenstadt heraus auf den Scheibengipfel führt – Weinverkostung inklusive. Eine Nachtwächter-Führung durch geheimnisvolle Gassen, eine weitere über Hexen, Geister und Zaubermeister sowie eine mit dem Titel „Geschichte mit Aussicht“ in das Innere des Tübinger Tors sind weitere Highlights, die in das Portfolio der Stadtführungen aufgenommen wurden. Am Donnerstag stellten Stadtführerinnen und Stadtführer eindeutig unter Beweis, dass sich der Weg durch die Katharinenstraße und der Aufstieg in die Turmstube zusammen mit dem berauschenden Blick vom Tübinger Turm auf die Stadt und den Albtrauf lohnt.
Drei Jahre habe der Prozess für die Neukonzeptionierung der Stadtführungen gedauert. Die „Guides“ selbst waren mit eingebunden, in Workshops haben sie mitgearbeitet. „Wir sind oft die Ersten, die mit Touristen und Neubürgern in Kontakt kommen“, sagte Helmut Kober als Sprecher der Interessengemeinschaft Reutlinger Stadtführungen. „Die Stadt sollte sich also mit uns gutstellen“, schob er augenzwinkernd nach.
(Foto: In der Turmstube des Tübinger Tors bei einer Führung durch das Gemäuer)
Kulturamtsleiterin Anke Bächtiger stimmte zu: „Die Stadtführungen sind ein Aushängeschild für Reutlingen.“ Seit der Bundesgartenschau in der Achalmstadt würden die Führungen durch die Stadt angeboten, bislang waren sie beim Kulturamt angesiedelt. Aber: „Dieses Konstrukt ist nicht mehr zeitgemäß, wir brauchten ein neues Buchungssystem“, sagte Bächtiger.
Denn: Bislang seinen vor allem die kostenlos angebotenen Führungen oft gnadenlos überfüllt gewesen: „Das war gar nicht steuerbar“, so die Kulturamtsleiterin. Das soll sich nun ändern: über www.visitreutlingen.de können die Angebote gefunden und Führungen gebucht werden. Ab sofort gebe es jeden Samstag eine Themenführung, zweimal im Monat sonntags und obendrein jeden ersten Freitag im Monat eine kostenlose historische Stadtführung. Gruppenführungen sind weiterhin möglich, können über das Portal visitreutlingen.de ebenfalls gebucht werden.
(Foto: Intensiv – der Blick vom Tübnger Tor auf Stadthalle und die ehemalige Frauenhandarbeitsschule)
Wichtig seien laut Oberbürgermeister Thomas Keck die Angebote der Stadtführungen auch, weil erstaunliche Tourismus-Zahlen dahinterstehen: „Wir hatten vergangenes Jahr 5,2 Millionen Tagesgäste und 240.000 Übernachtungen sowie einen Bruttoumsatz im Tourismus von 205,9 Millionen Euro.“ Kein Wunder, dass Reutlingens Stadtoberhaupt „Tourismus als zentralen Wirtschaftsfaktor“ bezeichnete.
„Stadtführungen haben eine große Bedeutung beim Tourismus, weil sie einen ersten Eindruck von der Stadt vermitteln“, so Keck. Aber: Auch für Reutlingerinnen und Reutlinger, die schon länger in der Stadt oder in den Teilorten wohnen, würden sich Stadtführungen lohnen. „Da kann man die Stadt anders kennenlernen“, sagte der Rathauschef. Der Wandel von „klassischen Stadtführungen hin zu erlebnisorientierten Formaten“, sei notwendig, die Kommune könne dabei „mit ganz neuen Augen gesehen werden“.
(Foto:Berauschend der Blick vom Tübinger Tor auf Altstadt, Marienkirche und Achalm)
Anna Bierig sagte dazu: „Unser Ziel ist, mit spannenden Inhalten, persönlichen Geschichten und überraschenden Blickwinkeln ganz neue Zugänge zur Stadt zu schaffen.“ Reutlingen biete „viel mehr als man auf den ersten Blick sieht – das möchten wir mit unseren Stadtführungen erfahrbar machen“, so die StaRT-Chefin.