Hilfslehrer, Weckle belegen und Regale einräumen – Arbeiten beim Gustav-Werner-Tag

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Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens engagierten sich erneut am Gustav-Werner-Tag in vielfältigen Einrichtungen der Bruderhaus-Diakonie

 Der 12. März ist der Geburtstag von Gustav Werner. Immer an diesem besonderen Tag begeben sich Persönlichkeiten aus der Region in Einrichtungen der Bruderhaus-Diakonie – so auch am Mittwoch dieser Woche wieder. Mit dabei war einmal mehr Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck – er brachte sich in der Lehrküche der Bruderhaus-Diakonie im Ringelbachgebiet ein.

Vier Schülerinnen, die den Hauptschulabschluss anstreben, hatten die Aufgabe, ein Mittagessen herstellen – bestehend aus Fleischküchle, Kartoffelpüree und als Dessert eine Schwarzwälderkirsch-Biskuitrolle. Reutlingens OB half bei der Produktion der Fleischküchle mit, im Zusammenspiel mit Prof. Bernhard Mutschler, dem Theologischen Vorstand der Bruderhaus-Diakonie.

Prof. Markus Nawroth half als weiterer Engagierte in der Betriebskantine aus: „Ich wurde ganz genau eingewiesen, wie ich Brötchen aufzuschneiden und Leberkäse darauf zu platzieren hatte“, so der Bereichsleiter bei der Reutlinger IHK. Mit Ketchup und Mayonnaise wurde der Leberkäswecken zum VfB-Weckle, einige Stammkunden würden das so wünschen, berichtete Nawroth. Er lobte das „schöne, offene Miteinander“ und versprach: „Ich komme nächstes Jahr wieder genau dorthin.“

Dr. Tobias Staib und Dr. Daniela Harsch waren gemeinsam in der Bruderhaus-Tagesklinik Alte Weberei in Tübingen. Die Kaufmännische Direktorin der Unikliniken Tübingen kannte die Einrichtung noch von ihrer Tätigkeit als Sozialbürgermeisterin der Stadt. Verlässliche Tagesstruktur, Assistenz und Pflegeleistungen werden dort für Senioren angeboten. Zusammen mit Staib war Harsch mit in der „Zeitungslese-Gruppe“ dabei.

Die Zeitung sei allerdings an diesem Vormittag eher Nebensache gewesen, „da stand mehr das Interesse an uns im Vordergrund“, sagte Harsch. Als stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Uniklinikums Tübingen vermisse sie eine verstärkte „Vernetzung der Kliniken mit anderen Einrichtungen wie der Tagespflege“, betonte Harsch beim Pressegespräch im Reutlinger Krankenhäusle. Staib stimmte als Vorstandsvorsitzender der Bruderhaus-Diakonie zu: „Die Schnittstelle zwischen Pflege und Eingliederungshilfe muss gestärkt werden.“

Michael Winter war an diesem Gustav-Werner-Tag im Lotte-Merkh-Haus im Ringelbach. Dass er dabei zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus Mehl, Wasser (und nicht viel mehr) leckeres Brot herstellte, passte zu seiner beruflichen Tätigkeit als Bäckermeister.

CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Donth war in der Schule in der Gustav-Werner-Straße, wo junge Männer mit Einschränkungen zwischen 18 und 22 Jahren auf eine Berufsausbildung vorbereitet werden. Als Aushilfslehrer betätigte sich Donth dort zusammen mit dem Prälaten im Ruhestand, Christian Rose. Beide versuchten den Schülern Lesen und Schreiben nahezubringen.

Nicht zuletzt waren Ingrid Peters und Susanne Häcker zusammen im CAP-Markt in Orschel-Hagen. Der Kooperationsladen zwischen Edeka, der Intego gGmbH als Inklusionsbetrieb der Bruderhaus-Diakonie sowie der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG biete alles für den täglichen Bedarf, so die Stiftungsratsvorsitzende der Bruderhaus-Diakonie. Genauso wie die Reutlinger Gemeinde- und Kreisrätin der Grünen, Häcker, hatte sie die Aufgabe erhalten, Regale einzuräumen.

Beide zeigten sich überrascht über das „helle, freundliche Ambiente in dem Laden, der ein tolles Sortiment bietet“, so Peters. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Einschränkungen sind dort beschäftigt. „Ich bin dort sehr freundlich behandelt worden“, sagte Häcker. Und die Harmonie scheint zu stimmen, „eine Mitarbeiterin ist schon seit 18 Jahren dort“, so Peters.

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