„Wechselnder Wilhelm“ in der Gerberstraße ein weiterer Punkt zur Quartiersbelebung

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Der „Wechselnde Wilhelm“ ist jetzt in den Räumen des ehemaligen Restaurants in der Unteren Gerberstraße

„Der ‚Wechselnde Wilhelm‘ ist mehr als nur ein Laden – er ist ein Ort der Inspiration, Zusammenarbeit und Vielfalt.“ So steht es auf der Homepage des „Wilhelm“ und so soll es werden – die Eröffnung des nagelneuen Cafés „mit Wohlfühlatmosphäre“ in der Unteren Gerberstraße 19 war am vergangenen Samstagmittag.

Viel Publikum war schon in den ersten Stunden vor Ort, viele Gäste sollen nach Möglichkeit auch weiterhin das Gerberviertel besuchen, damit das Gesamtkonzept der Belebung des Reutlinger Quartiers letztendlich auch gelingen kann. Hinter dem Konzept stehen Karolina Altenburger und Dr. Carsten Hutt, die auch am Samstag vor Ort waren.

(Foto: Karolina Altenburger und Dr Carsten Hutt (beide Bildmitte) im Gespräch mit den zahlreichen Gästen bei der Eröffnung des „Wechselnden Wilhelm“ in der Gerberstraße)

Der „Wechselnde Wilhelm“ ist ein Café zu gemäßigten Preisen, mit der Möglichkeit, dort auch kostenlos zu arbeiten im Sinne von Coworking-Spaces. Immer dienstags bis samstags zwischen 11 und 17 Uhr ist geöffnet. „Zu essen gibt es Kleinigkeiten, Sandwiches, Kuchen“, sagte Altenburger. „Neu ist, dass wir hier eine Gewerbeküche haben“, betonte Hutt.

Aus San Sebastian hatten die Beiden die baskische Idee einer „kulinarischen Gesellschaft“ mitgebracht: Dabei kommen Menschen zusammen, kochen und essen gemeinsam. Das soll nun auch zu bestimmten Terminen im „Wilhelm“ in der Gerberstraße ihren Platz finden – am Samstag zum ersten Mal.  „Fünf Personen werden heute kochen, 22 haben sich zum Essen angemeldet“, sagte Hutt.

Fester Bestandteil des Konzepts zur Belebung des Gerberviertels sei laut Karolina Altenburger zudem eine Zusammenarbeit mit der Jos-Weis-Schule. Im Gerbergarten, der wenige Meter vom „Wilhelm“ entfernt auf der anderen Straßenseite für Farbe im Viertel sorgen soll, ist ein „grünes Klassenzimmer“ geplant. Schüler werden dort etwa Mathe lernen.

Viele weitere Projekte sind laut Carsten Hutt geplant, auch in Kooperation mit der Hochschule. „Cook and innovate“ etwa soll Studierende zum gemeinsamen Kochen und Essen am Abend zusammenbringen, damit am nächsten Morgen der geplante Workshop noch besser gelingt. Getreu dem Motto, dass, wer zusammen kocht und isst, mit Sicherheit auch auf tolle Ideen für technische Innovationen kommt. Wie solche Neuerungen aussehen könnten, das ist jetzt bereits im Tinyhouse zu sehen, der noch im künftigen Gerbergarten steht.

„Studierende haben Minicomputer entwickelt, mit denen man Namensschilder per Smartphone programmieren und ändern kann“, erläuterte Prof. Christian Kücherer von der Reutlinger Hochschule. Ausprobieren könnten das nun alle, die am Tinyhouse vorbeilaufen. Weitere Innovationen sollen folgen, toll wäre, wenn Ideen daraus hervorgehen, die dann auch zu Startups führen könnten, sagte der Informatik-Professor.

Weitere Bestandteile des Konzepts zur Belebung des Gerberviertels? Der „ZeitRaum“ in der Unteren Gerberstraße 12 ist ein Raum für Ausstellungen und Startup-Projekte. Schräg gegenüber findet sich das Gerber-Café der Vesperkirche. „Wir sehen die beiden Cafés hier in der Straße aber nicht als Konkurrenz“, betonte Altenburger. Es gehe ja genau darum, das Gerberviertel mit Leben zu füllen.

Der „Wechselnde Wilhelm“ könne im Übrigen auch gemietet werden, für private Feiern etwa, für Events, für gemeinsames Kochen und Speisen. Alle Räumlichkeiten, auch der Gerbergarten gehören der GWG. „Es gab eine Machbarkeitsstudie, an der Stadt, Polizei und Ordnungsamt beteiligt waren“, erläuterte Michelle Gruszka von der GWG.

Diese Studie habe zahlreiche Maßnahmen genannt, „es konnten nicht alle umgesetzt werden, aber ein Ziel war, die Gastronomie wieder zu beleben“, betonte Hutt. Ob das Konzept aufgeht, dafür sind nun auch die Bürgerinnen und Bürger verantwortlich – sie können die Möglichkeiten wahrnehmen. Wenn sie denn wollen.

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