Den Raum zum Strahlen gebracht – Eröffnung der neuen Örtlichkeit für Reutlinger Kultur

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Ausstellungsraum in der Metzgerstraße 59 nach Umzug von der Wilhelmstraße (W109) mit Bildern von Thomas Mautner-Hipp gefüllt

Fast wie auf einer Baustelle wirkt die Räumlichkeit in der Metzgerstraße 59. Ein maroder Hauch hängt wie so manches Stromkabel von der Decke herunter, zusammengequetschte Lüftungsrohre winden sich wie silberne Riesenschlangen vor blankem Beton. Das ehemalige Ladenlokal wirkt wie inmitten von Abrissarbeiten. Dunkel ist es vor allen im hinteren Bereich des riesigen Raumes.

Aber: Trotz „dieser herausfordernden Gegebenheiten hat Thomas Mautner-Hipp die Räumlichkeit mit seinen bunten Bildern zum Strahlen gebracht“, hatte Andreas Konitzer aus dem Vorstand des Netzwerks Kultur am Samstag am neuen Standort kurz vor der Eröffnung der Vernissage betont. Zuvor in der Wilhelmstraße (W109) ist das kulturelle Netzwerk nun in der Metzgerstraße 59 zu finden. „Der Mietvertrag in der Fußgängerzone war abgelaufen“, sagte Gerhard Löw.

„Als ich vor zwei Wochen bei einer Putz- und Aufräumaktion in dem Raum dabei war, hat mich Edith Koschwitz gefragt, ob ich meine Bilder hier ausstellen wolle“, sagte der Künstler Thomas Mautner-Hipp. Und tatsächlich könnten sie kaum besser in dieses Ambiente passen.

Die abstrakten Werke des Künstlers fluten quasi den einstigen Laden mit Farbigkeit. Hinzu kommen zwei Spiegel, die ebenso wie Kleiderständer vom Vormieter zurückgeblieben waren. „Wir wollten sie erst im hinteren Bereich verstecken“, sagte Mautner-Hipp. Stattdessen wurden sie in die Ausstellung integriert und unterstützen die ganz besondere Atmosphäre in der Metzgerstraße 59.

So wird es auch bleiben, mindestens bis zum 15. März, dann endet zumindest Mautner-Hipps Ausstellung. „Wir hoffen, dass wir bis zur Kulturnacht am 27. September hier drinbleiben können“, sagte Gerhard Löw als Vorsitzender des Netzwerks Kultur. Den Ladenraum teilt sich die Reutlinger Kulturinitiative mit der welt.raum-Bar und der Biosphärengenossenschaft. Was dann nach dem September passieren wird?

Die ehemalige Paketpost sei immer noch im Gespräch, das Kulturnetzwerk hätte die Räumlichkeiten dort gerne immer noch als ständigen Sitz. Ob es je dazu kommt? Die Stadt habe laut Löw gesagt, dass die Stromversorgung noch instandgesetzt werden müsse. Näheres sei im Moment nicht klar, sagte Gerhard Löw.

Zu der Vernissage am Samstag waren annähernd 100 Interessierte gekommen. „Wir freuen uns über so viele Kulturbegeisterte“, hatte Gerhard Löw in seiner kurzen Ansprache am Samstagmittag betont. „Leichtigkeit und Lebensfreude“ wolle der Künstler Mautner-Hipp mit seinen Werken verbreiten. Er male und gestalte seine Bilder mit Acrylfarben, mit Öl, mit Sand oder auch mit Teer, wie er selbst ausführte. Die Werke tragen Namen wie „Garten Eden“, „Vulkanausbruch“ oder „Das Hohelied der Liebe“.

Geöffnet ist die besondere Galerie in der Metzgerstraße in den folgenden Wochen und Monaten jeweils von Mittwoch bis Samstag von 12 bis 18 Uhr. „Wir haben aber auch schon einige Abendveranstaltungen geplant“, so Andreas Konitzer. Zum Internationalen Frauentag am 8. März etwa oder mindestens einmal monatlich eine Latenight-Show. „Man kann den Raum aber auch mieten“, so Konitzer.

„Ich bin wunderbar berührt über die Gestaltung des Raums“, sagte Löw. Zusammen mit musikalischen Interpretationen von Achim Tress ging Mautner-Hipp anschließend auf einzelne Bilder ein. Weitere Künstler können sich für Ausstellungs-Zeitfenster beim Reutlinger Netzwerk Kultur bewerben.

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