Vor mehr als 50 Jahren im Südwesten Deutschlands angekommen, haben sich einem einstigen Bewohner aus den Tiefen des Kohlenpotts die Tücken der schwäbischen Sprache immer wieder offenbart.
Noch heute stellt sich mir nämlich immer wieder aufs Neue die Frage, ob denn nun der Breschtling die Kartoffel ist und die Grombiera die Erdbeere. Oder doch andersherum? Aber: In den meisten Fällen glaube ich, die schwäbische Sprache zu verstehen. Allerdings werde ich mich an einen Satz, an eine ganz bestimmte Frage wohl nie gewöhnen. Sie steht in krassem Widerspruch zu allem, was ich in der Schule je im Deutsch-Grammatik-Unterricht gelernt hatte. Es erscheint sogar so, dass deutsche Grammatik in der Frage wie in einem schwarzen unendlichen Loch verloren geht. Zudem wirft dieser Satz in mir immer wieder die Frage auf: „Was will dieser Mensch mir jetzt überhaupt sagen?“ Wie der Satz heißt? „Denksch mer helfe dra?“ Nur Insidern wird dabei bewusst sein, dass es sich um eine Frage handeln soll. Ehrlich: Da rollen sich mir und meinem mir innewohnenden Sprachgefühl die Fußnägel auf. Was soll ich denn daraufhin tun? Bin ich überhaupt gemeint? Und wenn: Soll ich jetzt denken? Helfen? Aber wobei? Wo sind hier Subjekt, Prädikat und Objekt? Würde ich die Frage Wort für Wort ins Hochdeutsche übersetzen, hieße das: „Denkst mir helfen dran?“ Da könnte man vielleicht erahnen, was gemeint sein sollte. Schlussendlich habe ich jedoch beschlossen: Sollte mir noch einmal irgendjemand diese vielleicht gar nicht böse gemeinte Frage stellen, dann werde ich ihm antworten: „Dätsch selber denka, no könntesch mir mei Ruah lau ond würdesch mi net mit solche sackdumma Froga plaga.“