Große Zufriedenheit, gute Verkaufszahlen, 65.000 Besucher bei „Reutlingen leuchtet“

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Verkaufslange Nacht bis um 22 Uhr unter dem Titel „Reutlingen leuchtet“ mit zahlreichen Lichtinstallationen und „Walking-Act Kryo“

Alle Eingänge in die Altstadt und auf den Marktplatz zierten am Samstagabend leuchtende Riesen-Mammutzähne. Wie Tore wirkten sie, die zur Betrachtung weiterer Lichtilluminationen einluden oder auch zum gemütlichen Besuch des Reutlinger Weihnachtsmarkts. Obwohl – gemütlich war an den Engstellen nicht gerade möglich, wo Menschenmassen phasenweise versuchten, dem gegenläufigen Trend zu trotzen.

Als extrem beliebte Fotomotive hatten sich die beiden illuminierten Stelzenläuferinnen namens Kryo herausgestellt, die stundenlang in der Wilhelmstraße auf- und abstolzierten. Hinzu kamen hellstrahlende Lichterflügel neben der Marienkirche, ein großes Herz in pink vor dem Tübinger Tor und weitere Leuchtobjekte, zu denen es auch jeweils eine Geschichte gebe, wie Anna Bierig als StaRT-Chefin betonte.

Die Stadt war voll am Samstagabend, Hannah Leukert vom Reutlinger Stadtmarketing StaRT sprach von 65.000 Besucherinnen und Besuchern. Voll, aber nicht übervoll. Durch das Riesenrad und dem Adventsmarkt neben der Reutlinger Stadthalle entwickelte sich ein steter Fußgänger-Strom aus der Innenstadt zum Bürgerpark. Und andersherum.

Reutlingens Groß- und Einzelhändler zeigten sich hoch zufrieden – wenn auch nicht alle kleineren Läden mitgemacht hatten.  Auch hier schlage der Fachkräftemangel durch, wie Christian Wittel von RT-aktiv im Pressegespräch hervorhob. Aber: Die Abstimmung mit der Black Week sei in Reutlingen schon vor Corona vorgenommen worden und habe sich als Erfolgsrezept erwiesen.

„Wir sind hoch zufrieden“, so Wittel. Gleiches sagte auch Georg Unger von Osiander: „Es war sehr trubelig bei uns und die Leute kamen nicht nur, um sich aufzuwärmen“, freute er sich. Ähnliche Worte auch von Edgar Lehmann und Oliver Hohenadl: „Bei uns lief es sehr gut, es sind offensichtlich schon vielfach vorgezogen Weihnachtsgeschenke eingekauft worden“, so Reutlingens Zinser-Chef Hohenadl.

Und selbst bei Breuninger, am allerletzten verkaufsoffenen Tag in Reutlingen, wurden laut Lehmann noch gute Geschäfte gemacht. Und das, selbst nachdem noch einige Tränen bei der Breuninger-Belegschaft bei der morgendlichen Besprechung gelaufen seien. „Das hatte so was Endgültiges“, so der Chef des Modehauses.

„Das ist schon ein Sch…gefühl“, sagte Edgar Lehmann. Er bleibe Breuninger treu, aber in einer anderen Stadt. Wo? „In Erfurt“, sagte er. Reutlingen sei jedoch gut aufgestellt, betonte Lehmann als bislang zweiter Vorsitzender von RT-aktiv. „Wenn Reutlingen was organisiert, dann erzeugt das eine große Anziehungskraft weit über die Stadt hinaus.“

Die Achalmstadt sei gut für die Zukunft aufgestellt, „es wird Veränderungen geben, aber wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf“, sagte Edgar Lehmann – und es klang fast wie ein Abgesang auf das Modehaus Breuninger, das am Samstag endgültig zum letzten Mal geöffnet hatte.

Äußerungen von Besuchern, dass die Laserprojektionen auf den Spitalhof gefehlt hätten, es somit doch „ein bisschen mehr hätte leuchten können“, entgegnete Christian Wittel: „Die Projektionen gehören der langen Kulturnacht, die haben wir bewusst nicht übernommen.“ Aber: Das Konzept von „Reutlingen leuchtet“ habe auch dieses Jahr wieder funktioniert. 65.000 Besucherinnen und Besucher in die Stadt zu locken, sei schon ein Brett. Und zwar ein dickes.

Hinzu kam, dass „die Weihnachtsmarkt-Beschicker heute Abend frohlocken können, weil ihnen gleich am ersten Wochenende solch eine Frequenz präsentiert wird“, sagte Lehmann. Die Zusammenarbeit zwischen RT-aktiv, StaRT und der Stadt funktioniere gut, so Wittel. Der 16-Punkteplan der Stadt wirke sich aus, das habe sich schon bemerkbar gemacht.

Was vor allem aus diesen 16 Punkten der Bringer sei? „Das kostenlose Parken in der zweiten Stunde in den Parkhäusern und der kostenfreie Bus an Samstagen“, sagte der RT-aktiv-Vorsitzende. Allerdings wüssten viele Innenstadt-Besucher immer noch nichts davon und seien ganz erstaunt, wenn er darüber berichte, sagte Wittel. Das Fazit von „Reutlingen leuchtet“ in diesem Jahr? „Durchweg positiv“, waren sich Bierig, Leukert, Hohenadl, Wittel und Lehmann einig.

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